Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Auch Sonntags-premieren sollen die Komödie retten

„Der Bär“und „Der Heiratsant­rag“von Anton Tschechow werden ab 10. März im Doppelpack aufgeführt.

- VON REGINA GOLDLÜCKE

Das Ziel von Katrin Schindler, die „Komödie“auch mit Sonderprog­rammen auszurüste­n, gewinnt immer mehr Raum. Neben Kabarett- und Musikabend­en oder den munteren „Sofahelden“am Montagaben­d wird nun der Sonntagnac­hmittag ins Visier genommen. Ein Plan, den die Theaterche­fin mit Michael Schäfer ausheckte. Der Kölner gehört zu den beliebtest­en Stamm-schauspiel­ern der Boulevard-bühne und ist momentan in „Wem Gott ein Amt gibt“zu sehen.

Für die Sonntags-premiere am 10. März um 14 Uhr wechselte er mal wieder die Seiten, denn seit vielen Jahren arbeitet Schäfer auch als Regisseur und Drehbuchau­tor. Mit Verenawüst­kamp, Slimweiden­feld und Markus Rührer inszeniert­e er die Einakter„der Bär“und„der Heiratsant­rag“von Anton Tschechow. „Mit diesen beiden Stücken hatte ich schon lange geliebäuge­lt“, erzählt er.„sie werden immer im Doppelpack aufgeführt und dauern zusammen etwa 70 Minuten. Genau das Richtige für das neue Format.“

Es sind die am häufigsten gespielten komödianti­schen Klassiker von Tschechow, „voller Missverstä­nd- nisse und gespickt mit feinem Humor“, beschreibt Michael Schäfer. „Wir lassen jetzt einen Testballon steigen und schauen, wie sich alles entwickelt.“Als Kulisse kommt ein Paravent mit Salon-tapete zum Einsatz. Er fand zuvor bei„drei Männer im Schnee“Verwendung und wird einfach vor das aktuelle Bühnenbild gestellt.

Michael Schäfer stammt aus einer Schauspiel­erfamilie, was ihm den Weg ins künstleris­che Fach ebnete. „Nur konnte ich mich nach dem Studium nie entscheide­n, ob ich lieber Regie führen, spielen oder schreiben wollte“, sagt er. „Theater und Film waren für mich so spannend, dass ich den Wunsch hatte, mein Metier aus unterschie­dlichen Perspektiv­en zu betrachten.“

Und so sei aus ihm eine „eierlegend­e Wollmilchs­au“geworden, schmunzelt er, ein Künstler, der sich in verschiede­nen Genres tummelt. Mit Erfolg und zu seinem eigenen Vergnügen, „weil ich so viel dabei lerne und entdecke.“Für einen Regisseur sei es von Vorteil, wenn er wisse, wie Schauspiel­er ticken, mit welchen Ängsten und Problemen sie zu kämpfen haben. Umgekehrt profitiere er beim Spielen von seinen Kenntnisse­n über Dra- maturgie. „Ist in Arbeit.“Gerade sei er dabei, die Finanzieru­ng für „Eine Hand voller Sterne“auf solide Beine zu stellen. Ein mühseliges Geschäft. Immerhin, eine Drehbuchfö­rderung für die Romanverfi­lmung hat er schon bekommen, und auch die Möglichkei­t, Drehorte im Nahen Osten zu finden. „Das gleichnami­ge Buch von Rafik Schami spielt in Syrien, da geht das nicht. Wir sind jetzt im Libanon fündig geworden.“ Termine für „Der Bär“und „Der Heiratsant­rag“: jeweils um 14 Uhr am Sonntag, 10. 17. 24.3 und 7.4. sowie Montag, 8. April, 20 Uhr.

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