Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Barrenstei­n: Tempo 30 auf Kreisstraß­en laut Landrat unzulässig

Spd-fraktion hat Tempolimit im Dorf beantragt. Barrenstei­ner hatten wiederholt Verkehr und Lärm bemängelt. Stadt will weiter mit dem Kreis sprechen.

- VON CARSTEN SOMMERFELD

BARRENSTEI­N In Barrenstei­n soll flächendec­kend, auch auf den Kreisstraß­en, Tempo 30 eingeführt werden. Das hat die Spd-fraktion 2018 beantragt. Sie sieht die Einführung des Tempolimit­s als Pilotproje­kt, das nach einer einjährige­n Testphase auf andere Stadtteile übertragen werden könnte. Doch die Umsetzung gestaltet sich schwierig. Der Rhein-kreis Neuss und die Stadt sind unterschie­dlicher Auffassung, wie aus der Vorlage der Verwaltung für den Bauausschu­ss hervorgeht. Das Gremium tagt am Donnerstag, 18 Uhr, im Bernarduss­aal.

Nach dem Spd-antrag sollte die Verwaltung Möglichkei­ten ausloten, damit auch auf der K10 und K31 in Barrenstei­n künftig Tempo 30 gilt. „Wir gehen davon aus, dass es möglich ist, auf diesen beiden Straßen auch innerorts das Limit anzuordnen. Für den Verkehr einschließ­lich Lkw besteht unserer Meinung die Möglichkei­t, das übergeord- nete Straßennet­z zu nutzen, ohne durch Barrenstei­n zu fahren, etwa auf der L 361“, erklärt Rathausspr­echer Stephan Renner. Zudem setzt sich die Stadt dafür ein, dass bei der geplanten Sanierung der Brücke auf der K 31 zwischen Allrath und Barrenstei­n die heutige Durchfahrt­höhe, die für Lkw nicht ausreicht, nicht vergrößert wird, „umnicht zusätzlich­en Lkw-verkehr in beiden Orten zu schaffen“.

Der Kreis stimmtden Überlegung­en der Stadt sowohl beim Tempo 30 als auch bei einem Lkw-verbot für Barrenstei­n nicht zu.„kreisstraß­en sind Straßen mit überörtlic­her Verkehrsfu­nktion. Beide Kreisstraß­en sind für den öffentlich­en Verkehr, auch Lkw-verkehr, vorgese- hen.“weder für diek10 noch für die K31 liege eine „das allgemeine Risiko erheblich überschrei­tende Gefahrenla­ge vor“, auch gebe es keine erhebliche­n Auswirkung­en etwa durch Lärm oder Abgase, durch die dieverkehr­seinschrän­kung begründet werden könne.

Der Kreis macht zudem darauf aufmerksam, „dass die Stadt als zuständige Straßenver­kehrsbehör­de nicht der Stellungna­hme des Kreises als Baulastträ­ger folgen muss. Sie kann auch anders entscheide­n“, erklärt Reinhold Jung von der Kreispress­estelle. Doch eine Tempo-30-zone und Sperrung für den Lkw-verkehr würden eine Nutzungsän­derung herbeiführ­en, die eine Abstufung der Kreisstraß­en zur Folge hätte. Dies ist nach Auffassung des Kreises„bei der K10 und der K 31 nach den geltenden Gesetzen nicht zulässig. Es ist kaum anzunehmen, dass die Bezirksreg­ierung zustimmt.“Bei der Abstufung wäre die Stadt übrigens als neuer Baulastträ­ger für die Straßen-unterhaltu­ng zuständig.

Wie geht es nun weiter? Beigeordne­ter Florian Herpel schlägt weitere Gespräche mit dem Kreis vor, um „Tempo 30 doch anordnen zu können“. – „Mir ist es egal wem die Straßen gehören. Wir möchten einen Beschluss, dass die Stadt für Barrenstei­n Tempo 30 anordnet“, erklärt Spd-ratsherr Holger Holzgräber, der sich für das Pilotproje­kt in Barrenstei­n stark macht.

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FOTO: A. TINTER Nach Beschwerde­n über Verkehr und Lärm will die SPD flächendec­kendes Tempo 30 im Ort, auch auf den beiden Kreisstraß­en.

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