Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Hotel oder Ateliers in der Alten Kämmerei
Nach Ostern wird entschieden, wer das Baudenkmal neben dem Rathaus für 80 Jahre nutzen darf.
Um die Alte Kämmerei neben dem Rathaus gibt es ein Kopf-an-kopfRennen. Nach Ostern soll sich entscheiden, wer den Zuschlag erhält: das Unternehmen Art-invest aus Köln oder das Team Rhein Ruhr aus Monheim. Eine Jury, in der auch Ratspolitiker sitzen, wird die Entscheidung treffen.
Der Komplex aus den Fünfziger Jahren wird nicht verkauft, sondern soll für 80 Jahre in Erbpacht abgegeben werden. Aktuell sind mit dem Denkmalschutz noch Veränderungen am Gebäude abzuklären: Beide Investoren streben zum Marktplatz vor dem Rathaus eine Öffnung über Erdgeschoss und 1. Etage an, so dass quasi eine große, nur von Streben unterbrochene Glasfront entsteht. Ins Dach sollen weitere Fenster eingebaut werden. Geschäfte und Gastronomie wollen beide Entwickler im Erdgeschoss ansiedeln, auf dem Marktplatz soll es einen Terrassenbetrieb geben. Art-invest möchte, wie aus Kreisen der Stadtspitze bei der Immobilienmesse Mipim verlautete, den Hauptteil der Flächen für ein Hotel und Büros aufwenden.
Die Simulation des Entwicklers zeigt ein Qvest-hotel (das es etwa in Köln schon gibt). Das Team Rhein Ruhr plant Büros und Ateliers. Auf der Seite zum Uerige hin soll es bei beiden Bewerbern eine Öffnung der Fassade geben, aber nur am Rand und auf eine Weise, dass der Terrassenbetrieb des Brauhauses nicht eingeschränkt wird. Art-invest hat seine Zentrale in Köln und in Düsseldorf einige Projekte entwickelt (Fürst & Friedrich) oder ist hier Eigentümer bedeutender Objekte (Nikko-hotel, Libeskind-bauten).
Das Team Rhein Ruhr aus der Nachbarstadt ging erst 2017 an den Start, es besteht an der Spitze aus ehemaligen Hochtief-projektentwicklern, die in Düsseldorf etwa für Vorhaben im Quartier Central zuständig waren.