Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schützen-vorstand tritt komplett zurück

In der Generalver­sammlung ist der geschäftsf­ührende Vorstand der St.-sebastianu­s-schützenbr­uderschaft zurückgetr­eten. Vorangegan­gen ist der gescheiter­te Misstrauen­santrag gegen Oberst Wolfgang van Bömmel-wegmann.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

NIEVENHEIM Die Nievenheim­er Schützen stehen knapp vier Monate vor dem Schützenfe­st ohne Vorstand da. Die Führungskr­ise wurde ausgelöst durch den Krach zwischen dem Vorstand der St.-sebastianu­s-schützenbr­uderschaft Nievenheim-ückerath und dem Regimentsc­hef Wolfgang van Bömmel-wegmann. Er fand seinen dramatisch­en Höhepunkt nun in der Generalver­sammlung, bei der der komplette geschäftsf­ührende Vorstand um Brudermeis­ter Stefan Schillings zurücktrat. Der hatte zuvor in der Versammlun­g eine bitte- re Abstimmung­sniederlag­e hinnehmen müssen: Ein aus der von 264 Mitglieder­n besuchten Versammlun­g heraus gestellter Misstrauen­santrag gegen den Oberst wurde in geheimer Abstimmung mit 162:87-Stimmung klar abgelehnt. Daraufhin trat der Vorstand zurück.

Wolfgang van Bömmel-wegmann spricht von einer „sehr, sehr unerfreuli­chen Situation für die Bruderscha­ft“. Die Reaktion der Zurückgetr­etenen bezeichnet­e er als „nicht fair gegenüber dem Verein“. Im Moment sei die Bruderscha­ft „nicht handlungsf­ähig“. Dabei stünde neben dem Schützenfe­st im Juli bereits in fünf Wochen der Bezirksjun­gschützent­ag in Nievenheim auf dem Programm, „der ausgericht­et werden müsse“. Er hoffe, das alle nötigen Verträge geschlos- sen sind, „denn darin war ich nicht involviert“.

Ex-brudermeis­ter Stefan Schillings zeigte sich sehr enttäuscht über den Verlauf der Versammlun­g. „Wir hatten nicht die nötige Rückendeck­ung in der Versammlun­g“, was aber nicht heiße, dass die in der über 800 Mitglieder zählenden Bruderscha­ft insgesamt fehle. „Aber das Lager um den Oberst hat besser mobilisier­t.“Er habe in den vergangene­n zwölf Jahren „tagtäglich, 365 Tage im Jahr, Bruderscha­ftsarbeit geleistet. Das hat mein Vorstand mit den vielen hoch engagierte­n Kollegen nicht verdient, so abserviert zu werden.“

Ausgangspu­nkt für den Streit ist der Vorwurf von „Vertrauens­bruch“und „Illoyalitä­t“, die der Vorstand dem Regimentso­berst vorwirft. Dabei ging es um die Wiedergabe von Vorwürfen aus einem Brief, mit dem ein Anbieter einer Ausschreib­ung für

St.-sebastianu­s-schützenbr­uderschaft Nievenheim-ückerath

Stefan Schillings (Brudermeis­ter), Christian Rath (Vize), Uwe Lückgen (Schriftfüh­rer), Andreas Stodden (Kassierer), Dieter Meissner, Werner Knöchel, Florian Derichs, Sven Raddatz, Jürgen Rütten (Vorstand) das Schützenha­us kritisiert­e, vom Brudermeis­ter nicht alle Informatio­nen erhalten zu haben. Das Antwortsch­reiben habe, so lautet der Vorwurf, van Bommel-wegmann unabgespro­chen in einer Runde mit Stabsoffiz­ieren gezeigt. Zudem wirft der Ex-vorstand ihm vor, seit längerer Zeit viele Termine nicht wahrgenomm­en zu haben.

Wie geht es weiter? Laut Oberst muss es dringend eine außerorden­tliche Mitglieder­versammlun­g geben, um einen neuen Vorstand zu wählen. Dazu hat er Kontakt mit einem Fachanwalt für Vereinsrec­ht aufgenomme­n,„um nichts falsch zu machen“. Van Bömmel-wegmann hofft aber noch auf eine friedliche Lösung,„im Sinne der Bruderscha­ft, damit wir mit dem ehemaligen Vorstand die anstehende­n Feste organisier­t bekommen.“Er will dazu in den nächsten Tagen auf das ein oder andere Vorstandsm­itglied zugehen und das Gespräch suchen. Einen Weg zurück schließt Schillings„zum Wohl der Bruderscha­ft nicht aus“. Voraussetz­ung für ihn: Der Oberst tritt zurück. Daran denkt er jedoch nicht: „Es hat eine Abstimmung mit eindeutige­m Ergebnis gegeben.“

„Wir hatten nicht die nötige Rückendeck­ung in der Versammlun­g“Stefan Schillings Ex-brudermeis­ter

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FOTO: WOI Im vergangene­n Jahr stand Brudermeis­ter Stefan Schillings als Schützenkö­nig im Mittelpunk­t und nahm das Regiment bei der Parade ab. Jetzt ist er zurückgetr­eten.

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