Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Bemerkenswertes Konzert im Münster
Die Aufführung von Mozarts „Requiem“von Schülerinnen des Marienberg-gymnasiums.
NEUSS (Nima) Seit Beginn dieses Schuljahres hatte sich das Neusser Erzbischöfliche Gymnasium Marienberg mit einem „Mozart-projekt“beschäftigt, in dessen Mittelpunkt sein „Requiem“stand. Nun wurden Teile des „Requiem“in einer mitreißenden Tanz-performance vorgestellt, das ungekürzte Opus war glänzendes Hauptwerk einer Aufführung in der Quirinusbasilika.
Mozart arbeitete wahrscheinlich von Anfang Oktober bis zum 20. November 1791 an der Partitur seines Requiem. Die letzten vierzehn Tage vor seinem Tod am 5. Dezember 1791 verbrachte er im Krankenbett und konnte das Werk nicht mehr selbst fertigstellen. Sein Schüler Franz Xaver Süssmayr vervollständigte die Instrumentation und ergänzte die Partitur um die fehlenden Teile Sanctus, Benedictus und Agnus Dei, wobei er auf Skizzen Mozarts zurückgreifen konnte.
Chor und Orchester am Gymnasium Marienberg steigerten sich unter dem exakten Dirigat von Arno Zimmermann von klagendem düsteren Forte zu beachtenswerter Größe, die Steigerung „et lux perpetua eis“klang flammend rein im Sopran auf. Kraftvoll war auch der Einsatz der Doppelfuge „Kyrie eleison“.
Extrem dramatisch gestaltete Arno Zimmermann, der zusammen mit Hiltrud Richter und Michael Köhne das Projekt einstudiert hatte, das „Dies irae“mit Forte-chor und spektakulären Paukenschlägen. Gleichwohl hielt der Chor seine Strahlkraft bis zum Ende, wenn „mit allen Deinen Heiligen“nochmals die große Doppelfuge aus dem Kyrie erklingt.
Makellos agierte auch das große Orchester. Unter den Solisten boten Martina Zimmermann (Alt), Cezar Dima (Tenor) und Roman Tsotsalas (Bass) eine überzeugende Leistung. Freya Grothe, ehemalige Marienberg-schülerin, hatte einen feinen, aber etwas „kleinen“Sopran. Gleichwohl passte vor allem im Soloquartett ihr Beitrag schlüssig zum Requiem.
Chor und Orchester hatten mit Mozarts berühmtem Chor„ave verum corpus“auf das Requiem eingestimmt. Er entstand ebenfalls wenige Monate vor seinem Tod. Dazu passte dann sein Meisterwerk unter den Bläserkonzerten, das „Konzert für Klarinette und Orchester A-dur“. Auch dieses letzte Solokonzert schrieb der Komponist im Herbst 1791.
Solistisch in nahezu allen Lagen seines Instrumentes brillieren konnte im Zusammenspiel mit dem Orchester der Klarinettist Pawel Kuterbach.
Der Duisburger Lehrer ist auch Mitglied im „ART Ensemble NRW“. Besonders den Mittelsatz „Adagio“richtete er vollkommen mit fein abgestuften Piani auf die Kantabilität der edlen Klarinettenlinien aus. Nur dabei durfte der Klarinettist zudem in einer Kadenz seine Virtuosität aufblitzen lassen. Das lebenslustige Rondo-finale changiert zwischen galanter Unterhaltung und klanglicher Poesie.