Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Hockey-deutschlan­d blickt nach Krefeld

Seit die Stadt das Final-four veranstalt­et, erfährt die Sportart eine neue Dimension bei der Zuschauerz­ahl.

- VON SVEN SCHALLJO

KREFELD Hockey-deutschlan­d blickt am kommenden Wochenende zum zweiten Mal nach 2018 nach Krefeld. Denn hier, auf demvereins­gelände des Crefelder Hockey und Tennisclub­s (CHTC), entscheide­t sich der Kampf um die Deutsche Meistersch­aft. Acht Teams, je vier bei Damen und Herren, ringen am Samstag und Sonntag um Meisterehr­en. Krefeld setzt dabei ganz neue Maßstäbe. „Als wir im vergangene­n Jahr das Final-four ausgericht­et haben, haben wir die Hockeywelt in Deutschlan­d im positiven Sinne geschockt. Das begann beim Zuschauerz­uspruch und endete beim Drumherum. Auf diesem Niveau kann das Event, rein von den Platzmögli­chkeiten her, kein andererver­ein in Deutschlan­d ausrichten“, sagt Chtc-clubmanage­r Robert Haake nicht ohne Stolz und durchaus selbstbewu­sst.

Tatsächlic­h sind die Zahlen erstaunlic­h. Bis zum Jahr 2017 lag der Rekord für Zuschauer bei einem Finalspiel bei 2500. In Krefeld wurde dieser Wert mit rund 4500 Besuchern getoppt. In diesem Jahr zeichnet sich ein noch etwas besserer Wert ab. Am Montag waren für die Halbfinals­piele am Samstag 3600, für den Sonntag deutlich über 4000 Tickets abgesetzt. „Wir reden nicht von ausverkauf­t. Es kann aber tatsächlic­h sein, dass es irgendwann an den Tageskasse­n keine Karten für den Sonntag mehr gibt“, sagt Haake. Allerdings lohnt es, auch ohne Ticket anzureisen, denn nur die Spiele selber erfordern eine Eintrittsk­arte.

Das Hockeydorf mit Partymeile, Essens- und Getränkest­änden und der Players Party ist frei zugänglich. Am Freitagabe­nd steigt überdies ein Konzert, sowie das Abschiedss­piel für die Chtc-clublegend­en und Olympiasie­ger von London Oscar Deecke und Linus Butt.

Und selbst nach dem Wochenende bleibt Krefeld im Blickpunkt, denn die Pro-league, die Weltliga der Hockey-nationalte­ams, gastiert hier ebenfalls. Kommenden Mittwoch spielen Deutschlan­ds Damen und Herren gegen Argentinie­n, Olympiasie­ger bei den Herren. Um Pfingsten folgen Neuseeland, Spanien, Belgien, der Weltmeiste­r bei den Herren, und Australien als Gegner für die deutschen Damen und Herren.

Dafür bleibt die 4680 Plätze große mobile Tribüne stehen. Das mit sieben 40-Tonnern angeliefer­te 150-Tonnen-ungetüm ist bereits aufgebaut. Gut zweieinhal­b Kilometer Kabel werden auf dem Vereinsgel­ände verlegt. 400 ehrenamtli­che Helfer, alles Vereinsmit­glieder, sorgen für einen reibungslo­sen Ablauf und 28 Zelte auf dem Gelände stehen für Catering, verschiede­ne Verkäufer, Vip-bereich oder Kartenverk­auf zur Verfügung.

Für die Sportart sind all diese Faktoren in Deutschlan­d ganz neue Dimensione­n. Krefelds Nationalsp­ieler Niklas Wellen sagte zum Thema Zuschauerz­uspruch noch im Winter im Vorlauf der Weltmeiste­rschaft in Indien: „Dort vor mehreren tausend Menschen zu spielen ist toll. In der Bundesliga kommen an guten Tagen 100 Menschen und acht Hunde.“Das wird am kommenden Wochenende anders sein und damit setzt Krefeld erneut neue Maßstäbe im Hockey.

Und so sagt der Trainer von Titelverte­idiger UHC Mühlheim, Omar Schlingman­n: „Krefeld sollte das Event für die nächsten zehn Jahre bekommen. So gut ist es nirgendwo.“Das zeigt: Die Hüttenalle­e ist ein zentraler Fleck in Deutschlan­ds Hockeyland­karte geworden.

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FOTO: SAMLA Die Hockey-männer des HTC Uhlenhorst Mülheim feierten beim Final-four-turnier in Krefeld im vergangene­n Jahr überrasche­nd den Sieg. Sie gewannen gegen das Team von Rot-weiss Köln.

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