Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Kritik an Pampusschule als Vhs-standort
Zu wenig Kurse für Berufstätige, keine Barrierefreiheit: Dozent Burkhard Siemsen kritisiert den Vhs-standort in Büttgen an der Pampusschule. Die Vhs-leitung gibt zu, dass nicht alles so läuft wie gewünscht.
BÜTTGEN Der neueste Clou von Karl-heinz Kreuels für das zweite Semester der Volkshochschule Kaarst-korschenbroich in der Pampusschule in Büttgen ist ein Spanischkursus. Nach Englisch und Französisch wird im kommenden Halbjahr eine dritte Fremdsprache in der Pampusschule angeboten – und die Zahl der Kurse steigt. Genau das nämlich kritisiert Künstler Burkhard Siemsen, der sich Sorgen um denvhs-standort in Büttgen macht. „Wir haben heute überwiegend Kurse amvormittag, abends gibt es dort nichts mehr“, sagt Siemsen. Dabei wird es im nächsten Halbjahr gleich sechs Abendkurse in der Pampusschule geben. „Fakt ist, dass wir seit 13 Jahren ein konstantes Angebot in Büttgen haben. Fakt ist auch, dass es aus der Politik immer wieder Initiativen gab, den Standort zu stärken. Das tun wir seit ein, zwei Jahren“, sagt Vhs-leiter Karl-heinz Kreuels.
Kreuels ist froh, an der Pampusschule einen „wunderschönen“Standort zu haben. Allerdings fehlt es dort an ein paar Standards, die im VHS-HAUS in Kaarst zum Inventar gehören. So gibt es beispielsweise keine Küche, keinen Gymnastikraum, es ist kein Hausmeister vor Ort und die Teilnehmer müssen sich selbst versorgen. „Es ist natürlich alles mit Einschränkungen verbunden“, sagt selbst Kreuels. Auch gibt er zu, dass die Räume in Büttgen noch intensiver genutzt werden könnten. Dazu allerdings braucht es Teilnehmer. „Zur Volkshochschule gehören immer mehrere Parteien. Nämlich einmal die VHS, die etwas anbietet, und auf der anderen Seite die Schüler“, sagt er. Die Leitung um Kreuels und seinen Stellvertreter Christoph Claßen ist gewillt, in Büttgen ein breiteres Angebot anzubieten, was sie im kommenden Semester durch die Erweiterung der Kurse ja auch tut. „Der Standort ist klasse, aber man kann da nicht alles machen“, gesteht Kreuels.
Außerdem hält sich die Begeisterung der Dozenten in Grenzen, wenn es heißt, dass sie ihren Kursus in Büttgen anbieten sollen. „Meine Dozenten haben Angst, in Büttgen keine acht oder zehn Teilnehmer zusammen zu bekommen“, gesteht Christoph Claßen. Ein weiteres Problem der Pampusschule: Sie ist nicht barrierefrei. Burkhard Siemsen kämpft bereits seit etlichen Jahren darum, dass ein Treppenlift eingebaut wird und hat sich laut eigener Aussage vor rund zehn Jahren mit Vertretern der Verwaltung und Mitarbeitern einer Aufzugsfirma in der Pampusschule getroffen. „Es hieß, dass der Einbau eines Treppenlifts realisierbar ist und rund 10.000 Euro kosten würde. Seitdem habe ich nichts mehr davon gehört“, sagt Siemsen. Auch Kreuels weiß, dass sich sein Dozent seit Jahren für den Einbau eines Treppenlifts einsetzt, allerdings sieht er in diesem Punkt nicht die VHS in der Pflicht. „Das haben wir nicht zu entscheiden, das müssen Verwaltung und Politik tun“, sagt er.
Sigrid Burkhard, Technische Beigeordnete der Stadt Kaarst, weiß allerdings nichts von diesen Plänen. „Bei uns ist nichts hinterlegt“, sagt sie. Allerdings müsse auch nicht die Stadt, sondern die Büttgener St.-sebastianus-schützenbruderschaft angesprochen werden, da sie das Gebäude unterhält. „An mich ist bislang noch nichts dergleichen herangetragen worden“, sagt Sigrid Burkhard.