Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Stadt führt Heimatpreis ein – 5000 Euro Prämie
KAARST (seeg) Noch in diesem Jahr wird die Stadt Kaarst erstmals einen Heimatpreis verleihen. Das wurde nun im Rat entschieden. Nach dem Vorschlag der Verwaltung, die 5000 Euro Prämie auf drei Preisträger aufzuteilen, schlug die CDU vor, nur einen Preis zu vergeben. „Wir sollten erst einmal mit einem Preisträger starten. Wir haben die Sorge, dass es sich sonst ausfranst“, sagte der Cdu-fraktionsvorsitzende Lars Christoph. Zudem bemängelte er die Zusammensetzung der Jury, die laut Verwaltungsvorschlag aus den Fraktionsvorsitzenden oder einem Vertreter, der Bürgermeisterin, Dieter Güsgen, Leiter des Bereichs 41 (Kultur, Medien, Netzwerke und Stadtmarketing) besteht. „Wir würden vorschlagen, dass das der Hauptausschuss macht. Die Besetzung der Jury muss die Ergebnisse der letzten Kommunalwahlen angemessen berücksichtigen“, so Christoph. Geht es nach den Grünen, könnte man sich die Vergabe dieses Preises sparen. „Wir sind davon überzeugt, dass es nicht notwendig ist, diesen Preis zu vergeben“, sagt die Vorsitzende Claude Köppe. Ihrer Meinung nach wird der Begriff „Heimat“zu inflationär verwendet.
Ähnlich sieht es Ratsmitglied Wolfgang Reuter (SPD). „Die SPD wird diesem Antrag nicht zustimmen. Der Begriff Heimat ist emotional belegt und wird von jedem anders definiert“, sagt er. Zudem sieht er in dem Heimatpreis eine Herabsetzung des Ehrenamtspreises, den die Stadt ja auch noch vergibt. „Ich sehe bei den hier genannten Kriterien keinen Grund, diesen Preis zu vergeben“, so Reuter. Wilbert Schröder (fraktionslos) wirft der CDU vor, dass es ein reiner politischer Preis sei. „Ein Gremium zu wählen, in dem das Ergebnis der Kommunalwahl zugrunde gelegt wird, ist nicht gut. Das Gremium sollte offen sein“, sagt Schröder. Dem widersprach Christoph natürlich: „Wenn die Stadt einen solchen Preis verleiht, ist das auch eine Entscheidung eines politischen Gremiums. Wenn man sich daran stößt, dass es eine demokratische Entscheidung ist, tut es mir leid.“Der Preis soll einmal im Jahr vergeben werden.