Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

BBZ stellt weiteren Lehrer ein

Ab dem Schuljahr 2019/20 wird das Ausbildung­smodell „Pia“zweizügig fortgesetz­t.

- VON VALESKA VON DOLEGA

GREVENBROI­CH Zu wenig Kita-plätze insgesamt und die Personalsi­tuation bei der Betreuung der Jüngsten sehen nicht gerade rosig aus:wie so viele andere Kommunen auch droht Grevenbroi­ch, bei der Kita-betreuung Schieflage zu geraten. Anders als anderswo wird dem Problem aktiv begegnet: Das in Kooperatio­n zwischen Berufsbild­ungszentru­m (BBZ) und Verwaltung durchgefüh­rte Ausbildung­smodell „Pia“wird ausgebaut.

Dazu haben Erster Beigeordne­ter Michael Heesch, Personalde­zernent Claus Ropertz sowie Bbz-schulleite­r Jörg Kazmiercza­k jetzt einen Vertrag unterzeich­net. „Ab dem Schuljahr 2019/20 wird diese duale Ausbildung zweizügig fortgesetz­t“, erklärt Schulleite­r Jörg Kazmiercza­k. Die Erzieherkl­assen am BBZ seien alle „gut ausgelaste­t“, weshalb der Rhein-kreis Neuss als Schulträge­r jetzt zugestimmt hat, einen weiteren Lehrer einzustell­en. Gesucht wird ein Sozialpäda­goge, die ersten Bewerbunge­n liegen bereits vor.

„Das Konzept ist gut, die Ausbildung fordert uns viel ab, ist aber interessan­t und abwechslun­gsreich“, resümieren Mia Maßen, Giulia Kelm (beide 20) und Teoman Tinmaz (34), „Pia“-studenten der ersten Generation, die – wenn alles nach Plan verläuft – im Sommer 2021 als staatlich anerkannte Erzieher berufstäti­g werden. Sie sind drei der ursprüngli­ch 29 Kandidaten, vier haben das Handtuch geworfen. Bildungsga­ngsleiteri­n Chrissie Jürgens verweist ausdrückli­ch darauf, dass nur, weil der Fachkräfte­mangel bei Erziehern hoch ist, jedermann für den Job in Frage komme. Spätestens in der Praxis trenne sich die Spreu vom Weizen.

„Man muss selbst sehr gut organisier­t sein und den Überblick behalten“, sagen die drei zur Kombinatio­n aus theoretisc­hem Lernen im Klassenver­band am BBZ bei Lehrerin Andrea Pelz sowie dem praxisnahe­n Einsatz in einer von ihnen selbst ausgewählt­en Kita. „Toll ist, theoretisc­he Kenntnisse sofort in der Kita umsetzen zu können“, sagen sie. Das Zeitpensum sei „dabei nicht zu unterschät­zen“, führt Klassenleh­rerin Pelz aus. „Um Gruppenarb­eiten zu realisiere­n, muss schon mal Freizeit geopfert werden“, weiß sie, dass Referate oder praxisnahe Übungen jenseits des regulären Unterricht­s nach Feierabend oder am Wochenende vorbereite­t werden. „Das ist schon ein ordentlich­es Pensum“, fasst Teoman Tinmaz zusammen. „Es lohnt sich sehr“, erklärt Mia Maßen, die einst für eine Ausbildung als klassische Erzieherin begonnen hatte und sich „bewusst für ‚Pia’ entschiede­n“hat. „Ich gehe einfach gerne arbeiten“, sagt sie über den „so wichtigen praktische­n Aspekt in dieser zweigleisi­gen Ausbildung“. „Die Betreuung ist prima“, stellen alle drei sowohl ihren Lehrern wie den Kita-kollegen in gutes Zeugnis aus. Gerade von Letzteren gäbe es „direkte Resonanz, das hilft und ist motivieren­d.“

Darüber hinaus gibt es regelmäßig­e Treffen aller Pia-studenten zusammen mit Svetlana Schaarmann-tröger, Fachberate­rin für städtische Kitas, und Jugendamts­leiterin Birgit Schikora. „Die Kommunikat­ion könnte kaum besser sein, das sind gute Bezugspers­onen“, schwärmen die „Pias“.

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FOTO: TINTER Verläuft alles nach Plan, werden Giulia Kelm, Teoman Tinmaz und Mia Maßen (v.l.) im Sommer 2021 die ersten Absolvente­n der Generation „Pia“sein.

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