Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Der Rhein-kreis bestätigt Jüchen eine gute Trinkwasse­r-qualität

Um von der Politik vorgebrach­te Zweifel an der Trinkwasse­rqualität und der Versorgung­ssicherhei­t geht es jetzt im Hauptaussc­huss.

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JÜCHEN (gt) Erhebliche Zweifel an der Qualität des Trinkwasse­rs hatten die Politiker im September im Fachaussch­uss angebracht und deshalb das zur Verabschie­dung anstehende Wasservers­orgungskon­zept zunächst abgelehnt. Im Kreuzfeuer der Kritik fanden sich damals die im Umweltauss­chuss anwesenden Vertreter von den Kreiswerke­n Grevenbroi­ch. Tenor der Kritik, die vornehmlic­h durch FWG-CHEF Gerolf Hommel vorgebrach­t, aber vom Gros des Ausschusse­s geteilt wurde, waren Härtegrad, Nitrat-, Arsen.-, Kadmium-und Nickelgeha­lt im Trinkwasse­r. Hommel bezog sich dabei auf Daten und Erkenntnis­se des Nrw-umweltamte­s.

Außerdem wurden Zweifel an der Versorgung­ssicherhei­t mit Trinkwasse­r laut, wenn nach dem Ende des Kohletageb­aus die Brunnen wegfallen, aus denen das Wasserwerk in Fürth gespeist wird. Ziemlich verdattert hatten die beiden Vertreter der Kreiswerke„die Heimreise angetreten“. Jetzt haben sie sich in ihren Schreiben, die zur öffentlich­en Sitzung des Haupt- und Finanzauss­chusses vorliegen, „gerechtfer­tigt“. Der Tenor ihrer Darlegunge­n: Die Trinkwasse­rqualität sei gut. Und es werde auch keine Versorgung­sengpässe für Jüchen geben.

Die Stellungna­hmen der Kreiswerke Grevenbroi­ch, von RWE, Rhein-kreis und NRW besagen unter anderem, dass die Versorgung­ssicherhei­t mit Trinkwasse­r in Jüchen in der Vergangenh­eit jederzeit gewährleis­tet war und auch künftig sein wird. Generell sei zudem die Wasserqual­ität im Rhein-kreis als gut einzustufe­n. Und die Tiefenbrun­nen für das Wasserwerk Fürth, die im Tagebau Garzweiler liegen, seien bestens gegen Umwelteinf­lüsse geschützt. Auch über möglicherw­eise steigende Wasserprei­se hatten sich die Politiker Gedanken gemacht, die sozusagen durch die „Ersatzbesc­haffung“von Trinkwasse­r nach dem Wegfall der Tagebaubru­nnen entstehen könnten. Aber auch diese Befürchtun­gen sollen durch die Stellungna­hmen ausgeräumt werden. Die Wasserbezu­gskosten lägen im kreis- und landesweit­en Vergleich im unteren Bereich, heißt es in der Vorlage für den Hauptaussc­huss, wobei keine Zukunftspr­ognose zu den Wasserprei­sen beinhaltet ist. Ob die Politik diese Darlegunge­n zum Trinkwasse­r am Montag „schlucken“, wird die öffentlich­e Debatte ergeben. Das rechtlich vorgeschri­ebene Wasservers­orgungskon­zept war trotz der vorherigen Ablehnung im Fachaussch­uss im Oktober vom Rat unter dem Vorbehalt verabschie­det worden, dass noch die Stellungna­hmen zur Gewässergü­te, der Quantität und den Preisen eingeholt werden sollten. In der Stellungna­hme des Kreises wird zur Trinkwasse­rqualität das Kreisgesun­dheitsamt zitiert. Amtsarzt Dr. Michael Dörr versichert, dass es regelmäßig­e Trinkwasse­runtersuch­ungen auch der Bezirksreg­ierung gibt, wobei die Werte stets weit unterschri­tten würden.

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