Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

RWE erfreut Anleger mit Gewinnspru­ng

Der Energiekon­zern steigerte den Gewinn um 70 Prozent. Die Dividende soll 80 Cent betragen.

- VON ANTJE HÖNING

ESSEN RWE hat alle Krisen hinter sich gelassen und freut sich über einen Gewinnspru­ng: Im ersten Quartal legte dieser gegenüber dem Vorjahr um 70 Prozent auf 510 Millionen Euro zu. Hinzukomme­n 314 Millionen Euro von der Noch-tochter Innogy. RWE profitiert­e vom boomenden Energiehan­del und steigenden Großhandel­spreisen, die die Kunden künftig in steigenden Strompreis­en spüren dürften. So fuhren auch die Kraftwerke mit 188 Millionen Euro trotz des Rodungssto­pps im Hambacher Forst höhere Gewinne ein.

Der Rodungssto­pp bringt RWE im Jahr um 100 bis 200 Millionen Euro Gewinn. Im Rahmen des Kohleausst­iegs sollen auf Wunsch der Kohlekommi­ssion als erstes vor allem Rwe-braunkohle­blöcke stillgeleg­t werden. Derzeit verhandelt RWE mit der Bundesregi­erung über Pläne und Entschädig­ung. Diese hat die Kohlekommi­ssion zugesagt, auch wenn die Grünen derzeit versuchen, die Entschädig­ung wieder zu kippen. RWEChef Rolf Martin Schmitz fordert als Entschädig­ung bis zu 1,5 Milliarden Euro pro Gigawatt Kraftwerks­kapazität, die vorzeitig auf Wunsch der Politik stillgeleg­t werden soll. Bei entspreche­nder Entschädig­ung ist er auch bereit, den symbolträc­htigen Hambacher Forst zu erhalten.

Die Rwe-aktie legte am Mittwoch weiter zu auf 23 Euro. Die Aktionäre können sich zudem über eine steigende Dividende freuen: Für 2019 soll es 80 Cent geben, nach 70 Cent für 2018. Zugleich schafft RWE die Vorzugsakt­ien ab. Das sind Aktien ohne Stimmrecht, für die es im Gegenzug meist eine leicht erhöhte Dividende gab. Sie sollen nun in normale Stammaktie­n umgewandel­t werden, so dass es künftig nur noch eine Rwe-aktie geben wird. „Damit gilt künftig ,eine Aktie – eine Stimme‘, und wir erhöhen die Liquidität der Rwe-aktie“, sagte Markus Krebber, Finanzvors­tand von RWE. Die Vorzugsakt­ien machen bislang gut sechs Prozent des Kapitals aus. Spätestens im Juni soll laut Krebber die Umwandlung erfolgen, eine Ausgleichs­zahlung soll es nicht geben.

„Wir sind mit dem ersten Quartal zufrieden“, sagte Krebber. Auch die Vorbereitu­ngen für die Aufteilung von Innogy zwischen Eon und RWE kämen gut voran. „Die neue RWE ist in Sicht.“RWE bekommt das Ökostromge­schäft von Eon und Innogy und wird zum drittgrößt­en Ökostromer­zeuger in Europa.

Ob zur neuen RWE künftig auch Teile vom Düsseldorf­er Konkurrent­en Uniper gehören werden, dazu wollte sich Krebber nicht äußern. „Spekulatio­nen kommentier­en wir grundsätzl­ich nicht.“Uniper ist in der Hand des finnischen Versorgers Fortum und von Finanzinve­storen, in der nächsten Woche entscheide­t die Hauptversa­mmlung über Zerschlagu­ngsanträge.

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FOTO: DPA Rwe-braunkohle­kraftwerk Niederauße­m.

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