Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Prügelei bei A-jugendspiel eskaliert in Korschenbroich
KORSCHENBROICH (rent) Im Korschenbroicher Stadtteil Neersbroich musste am vergangenen Wochenende die Polizei ausrücken – bei einem Spiel von zwei A-jugendmannschaften. Eigentlich sollten sich Gastgeber SF Neersbroich und der Türkisch-deutsche Freundschaftsverein (TDFV) Viersen im Fußball messen. Die Kreisklassen-partie endete aber in heftigen Handgreiflichkeiten. Einige Spieler zeigten dabei eher ihre Künste im Nahkampf als am Ball. Am Ende wurde ein Spieler der Neersbroicher sogar über das Feld gejagt.
Zunächst war die Partie unauffällig verlaufen. Die Viersener führten 4:1. Doch dann holten die Neersbroicher auf, kamen auf 3:4 heran. Als ein Tdfv-spieler die Rote Karte gezeigt bekam, bewarf er den Schiedsrichter mit dem Ball. Es folgten Diskussionen, dieviersener gingen den Schiedsrichter immer wieder an. Nach einer weiteren Roten Karte für Viersen kochten die Aggressionen dann vollends über.
Ein Video zeigt, wie Viersener Spieler in einem Zweikampf am Spielfeldrand den Gegner hart angehen. Zuschauer und Betreuer mischen sich ein. „Fass meinen Sohn nicht an“, ist immer wieder im Hintergrund von einer Frauenstimme zu hören.
Dann die endgültige Eskalation. Ein Neersbroicher geht zu Boden, der Viersener Spieler tritt nach, der nächste kommt dazu gerannt und schlägt dem Gegner ins Gesicht. Zuschauer, Betreuer und nicht eingesetzte Spieler laufen auf das Spielfeld. Der Schiedsrichter bekommt die Partie nicht mehr unter Kontrolle. Immer wieder laufen Spieler und Zuschauer aufs Feld. Es kommt zu Tumulten und etlichen Auseinandersetzungen. Der Schiedsrichter musste zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus.
„Wir sind von den Zuschauern und auch von den Neersbroicher Spielern immer wieder stark provoziert worden“, sagte TDFV-TRAIner Giuliano Bayrami. Damit wollte er das Verhalten seiner Spieler aber nicht rechtfertigen. „Das geht so nicht. Wir werden nach Neersbroich fahren, um uns persönlich zu entschuldigen. Auch beim Schiedsrichter.“