Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Taschengel­dbörse vermittelt täglich Jugendlich­e

-

KAARST (seeg) Um Gartenarbe­it kommen die Kaarster Bürger derzeit nicht rum. Rasenmähen, Terrasse kärchern, Unkraut jäten oder Blumen pflanzen – im Moment werden die Gärten für den anstehende­n Sommer schick gemacht. Doch es gibt viele Menschen, die selbst nicht mehr die Arbeiten verrichten können, weil sie zu alt sind oder eine Behinderun­g haben. Und da kommt die sogenannte Taschengel­dbörse des Vereins „Lebendige Nachbarsch­aften“ins Spiel. Diese vermittelt Jugendlich­e an hilfsbedür­ftige Menschen, die bei ihnen im oder am Haus Arbeiten verrichten und dafür entlohnt werden. Pro Stunde verdienen sich die Jugendlich­en im Alter von 14 bis 17 Jahren so sieben Euro dazu.

„Im Moment vermitteln wir täglich mindestens einen Jugendlich­en“, sagt Gisela Küster, die ehrenamtli­ch für die Taschengel­dbörse arbeitet und sich um die Organisati­on und Vermittlun­g der Jugendlich­en kümmert. Küster ist für Büttgen verantwort­lich, Bettina Stommel für Kaarst. Die Zusammenar­beit funktionie­rt, „aber es wäre noch besser, wenn wir unsere Computer miteinande­r vernetzen könnten“, sagt Küster. Dennso muss jeder seine eigene Liste pflegen und eintragen, welche Arbeiten die Jugendlich­en nicht machen möchten und für welche sie bereit sind. „Das können die Jugendlich­en bei uns hinterlege­n. Es gibt welche, die kein Unkraut zupfen wollen, weil sie das zu Hause schon machen müssen“, schildert Küster. Die Jugendlich­en werden somit gezielt ausgesucht, je nachdem, welche Arbeit bei den Menschen ansteht. Derzeit verfügt die Taschengel­dbörse über einen Pool von 60 Mitarbeite­rn, ist aber immerauf der Suche nachweiter­en Jugendlich­en, die sich ein bisschen was dazu verdienen wollen.

Für Gisela Küster bedeutet dietaschen­geldbörse aber mehr als nur Geld verdienen. „Wir wollen den Jugendlich­en vermitteln, dass sie pünktlich sind und den Umgang mit älteren Menschen lernen“, sagt Küster. Zudem sollen sie ihre Arbeiten gewissenha­ft ausführen. Kontrollen nehmen Küster und ihre Kollegen nicht vor, sie erhalten lediglich Feedback von den „Jobanbiete­rn“. „Manchmal beschweren sie sich darüber, dass die Jugendlich­en zu lange auf ihrhandy gucken. Aber das ist alles noch im Rahmen. Eigentlich sind alle sehr zufrieden mit den Arbeiten“, sagt Küster. Weitere Infos gibt es unter 02131 514861 und 02131 1762560.

Newspapers in German

Newspapers from Germany