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Brisantes Video – Regierung in Wien unter Druck
Österreichs Vizekanzler und FPÖ-CHEF Heinz-christian Strache ist massiv ins Zwielicht geraten.
WIEN (dpa) Der Alkohol fließt in Strömen, und Heinz-christian Strache redet wie ein Wasserfall: Ein heimlich gedrehtes Video bringt Österreichs rechtskonservativer Regierung unter Druck. Strache, Vizekanzler und FPÖ-CHEF, das jedenfalls geht aus den Filmaufnahmen hervor, soll vor der Parlamentswahl 2017 bereit gewesen sein, einer angeblichen russischen Oligarchin als Gegenleistung für Wahlkampfhilfe öffentliche Aufträge zuzuschanzen. Die Videoaufnahmen wurden dem „Spiegel“und der „Süddeutschen Zeitung“zugespielt.
Darauf sei zu sehen, wie die Runde bei einem Treffen am 24. Juli 2017 auf der Ferieninsel Ibiza auch die Möglichkeit einer Übernahme der einflussreichen „Kronen Zeitung“durch die Frau auslote, heißt es. Bei dem Treffen habe es sich offenbar um eine Falle gehandelt, so die „Süddeutsche“.
Eine Reaktion vonseiten der konservativen ÖVP und Kanzler Sebastian Kurz blieb zunächst aus. Die oppositionellen Neos forderten Neuwahlen. „Das ist unfassbar. Das ist das Korrupteste und Widerlichste, was ich gesehen habe“, sagte Neos-chefin Beate Meinl-reisinger. Strache müsse zurücktreten, die FPÖ sei nicht tragbar. Auch die Sozialdemokraten verlangten einen sofortigen Rücktritt von Vizekanzler Strache.
Auf dem Video ist zu sehen, wie sich Strache und der gut Russisch sprechende jetzige Fpö-fraktionschef Johann Gudenus mit einer Frau über die Möglichkeiten der Einflussnahme auf den bevorstehenden Wahlkampf sprechen. Die „Kronen Zeitung“, Österreichs auflagenstärkstes Blatt, könne – so Strache im Fall einer Übernahme kurz vor der Wahl zugunsten der FPÖ Partei ergreifen. Strache meinte, dass die FPÖ dann nicht mit 27, sondern 34 Prozent rechnen könne. Als Gegenzug für die Unterstützung sei zum Beispiel die Vergabe öffentlicher Aufträge an zu gründende Bau-unternehmen der Oligarchin denkbar.
Die Frau habe sich als Nichte eines russischen Oligarchen ausgegeben und gesagt, sie wolle eine Viertelmilliarde Euro in Österreich investieren, berichtete der „Spiegel“. Sie habe mehrmals angedeutet, dass es sich dabei um Schwarzgeld handeln könne. Trotzdem seien Strache und der heutige Fpö-politiker Johann Gudenus sechs Stunden lang bei dem Treffen sitzen geblieben und hätten über Anlagemöglichkeiten in Österreich diskutiert.
Strache und Gudenus räumten die Zusammenkunft gegenüber den beiden Medien ein. Es sei „ein rein privates“Treffen in „lockerer, ungezwungener und feuchtfröhlicher Urlaubsatmosphäre“gewesen, teilte Strache schriftlich mit.