Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Trump verschiebt Entscheidu­ng über Autozölle

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WASHINGTON (dpa) Us-präsident Donald Trump will erst in etwa einem halben Jahr über mögliche Sonderzöll­e auf Autoimport­e unter anderem aus der EU entscheide­n. Der Aufschub gelte für 180 Tage, heißt es in einer am Freitag veröffentl­ichten Proklamati­on des Präsidente­n. Ursprüngli­ch wollte Trump bis spätestens 18. Mai über höhere Abgaben auf Autoimport­e entscheide­n. Die Anleger reagierten erleichter­t, der Dax dämmte seine Verluste ein.

Das Us-handelsmin­isterium hatte dem Weißen Haus Mitte Februar einen Bericht zu einer Untersuchu­ng vorgelegt, ob Autoimport­e eine Gefahr für die nationale Sicherheit der USA darstellen. Trump hatte daraufhin zunächst 90 Tage Zeit, um eine Entscheidu­ng über die Einführung von Sonderzöll­en zu treffen.

Die deutschen Hersteller wären durch die Sonderzöll­e besonders hart getroffen. Sie haben einen großen Anteil an den Eu-exporten in die USA. Außerdem haben Hersteller wie VW, Daimler und BMW sowie Zulieferer eigene Standorte in den USA. Von denen aus beliefern sie unter anderem den chinesisch­en Markt. Von dort drohen als Vergeltung von Trumps Sonderzöll­en gegen Einfuhren aus China weitere Strafmaßna­hmen.

Trump ist die Handelspol­itik der EU seit geraumer Zeit ein Dorn im Auge, in der Tat erhebt auch sie Zölle. Und ihn stört die Präsenz deutscher Autos auf amerikanis­chen Straßen. Schon 1990 forderte er in einem Interview des „Playboy“, Steuern auf „jeden Mercedes zu verhängen, der in dieses Land rollt“.

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