Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zwei neue Brücken über den Rhein

In Höhe der Arena soll es eine Brücke für Straßenbah­nen ins Linksrhein­ische geben. Jetzt wird im Düsseldorf­er Süden auch eine Brücke für Kfz und Bahnen parallel zur Hammer Eisenbahnb­rücke wahrschein­lich.

- VON UWE-JENS RUHNAU

Bis zur Stadtgrenz­e kommen Einpendler einigermaß­en reibungslo­s voran, dann kommt das „Stop and Go“. Für die Verkehrswe­nde muss der öffentlich­e Nahverkehr besser werden, das ist anerkannt, Bahnen und Busse müssen aber auch bessere Möglichkei­ten erhalten voranzukom­men. Zwei neue Rheinbrück­en könnten dabei helfen: Planerisch bereits auf demweg ist die Bahnbrücke in Höhe von Messe und Arena (U81). Im Düsseldorf­er Süden könnte es eine weitere Brücke geben. Ausgelöst werden die Überlegung­en durch den immer größeren Druck auf den Hafen, wo es nicht nur Tausende Büroarbeit­splätze gibt, sondern auch viele Lkw-transporte.

Den neuesten Anstoß liefert die Industrie- und Handelskam­mer (IHK). Über Monate haben Unternehme­nsvertrete­r über Probleme und Chancen des Medienhafe­ns diskutiert. Vorschläge wurden destillier­t, kommendewo­che berät die Ihk-vollversam­mlung die Handlungse­mpfehlunge­n. Ein Punkt: Die Kammer möchte eine zweite Zufahrt zum Industrieh­afen. Parallel zur Hammer Eisenbahnb­rücke sollte über den Rhein eine Straßenbrü­cke gebaut werden, heißt es. Damit werde die Verkehrssi­tuation im Hafen erheblich vom Schwerlast- und Zielverkeh­r des Industrieh­afens befreit, es gäbe zudem eine direkte Verknüpfun­g zum Neusser Hafen.

Bei der Stadtspitz­e läuft die Kammer offene Türen ein. „Düsseldorf und Neuss sprechen intensiv über diesen und weitere Brückensch­läge“, sagt Planungsde­zernentin Cornelia Zuschke. Sie sei mit ihrem Neusser Amtskolleg­en Christoph Hölters im Austausch, OB Thomas Geisel habe mehrfach mit seinem 1 1 52 2 6 7 8 7 57 3 5 Bestandsbr­ücken geplante Brücken 8 4 46 9 9 1 52 Neusser Amtskolleg­en Reiner Breuer gesprochen.

Ziel: Der Lkw-verkehr soll effizient geleitet werden und nicht die Straßen rund um die Häfen verstopfen. Die Neusser hätten beispielsw­eise gerne eine Brücke direkt vom Heerdter Dreieick in Richtung ihres Hafens. Gemeinsam soll auch der Handweiser entlastet werden. Zuschke kann sich auch hier eine Hochstraße vorstellen. „Oben fah524 7 1 2 3 4 5 6 7 8 9 44 3 Flughafenb­rücke Öpnv-brücke Theodor-heuss-brücke Oberkassel­er Brücke Rheinknieb­rücke

ÖPNV- und Iv-brücke

Hammer Eisenbahnb­rücke Josef-kardinal-frings-brücke Fleher Brücke 59 228 ren die Bahnen, unten die Autos.“

Auf Düsseldorf­er Seite würde die heutige Zufahrt in den Hafen entlastet. Die Stadt hat Zählungen durchgefüh­rt. An einem Tag passieren den Knoten Plockstraß­e/hammer Dorfstraße 16.100 Fahrzeuge, davon sind rund 20 Prozent Lkw. Am Knoten alte/neue Holzstraße sind es 9600 Fahrzeuge, davon 30 Prozent Lkw.

Die neue Hafenbrück­e hätte Zuschke am liebsten zweistöcki­g, auch hier ÖPNV und Individual­verkehr (IV) auf getrennten Ebenen. Planung und Bau würden zehn bis 15 Jahre in Anspruch nehmen. Kosten: rund 100 Millionen Euro.

Etwas schneller dürfte es bei der Brücke im Norden gehen. Zunächst war von einer Inbetriebn­ahme 2030 die Rede. Da im Juni die Planfestst­ellung startet, hofft Zuschke auf ein flotteres Verfahren. 2020 könnte das Eu-weiteverga­beverfahre­n starten. Das Bauwerk wird auf 300 Millionen Euro geschätzt. Pendler aus dem Großraum Krefeld hätten dann einen guten Grund, vom Auto auf die Bahn umzusteige­n – über diese Brücke erreicht man rasch Messe, Flughafen und die Düsseldorf­er City. Unser Autor findet, dass die Verkehrswe­nde nur durch bessere Wege für den ÖPNV gelingen kann.

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FOTOS: FORMTOOL, ANTON KOLEV/IHK, RHEINBAHN GRAFIK: ALICIA PODTSCHASK­E

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