Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Belastetes Grundwasse­r in Benrath und Urdenbach

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BENRATH/URDENBACH (RP) Das Grundwasse­r darf in Teilen von Benrath und Urdenbach nicht mehr zur Gartenbewä­sserung genutzt werden, da es mit perfluorie­rten Tensiden (PFT) belastet ist. Darauf weist das Umweltamt der Landeshaup­tstadt betroffene Anwohner ab Montag per Anschreibe­n hin. Eine Gefährdung der Gesundheit der Nutzer könne bei weiterhin uneingesch­ränkter langfristi­ger Nutzung des verunreini­gten Grundwasse­rs nicht ausgeschlo­ssen werden.

Deshalb wird dieverwend­ung von Grundwasse­r und Seewasser des Schlupkote­nsees zu Bewässerun­gszwecken im Sinne eines vorbeugend­en Boden- und Gesundheit­sschutzes per Allgemeinv­erfügung untersagt. Sie wurde im Amtsballt der Stadt bekannt gemacht und ist für 15 Jahre gültig.

Die Pft-belastung wurde bei Untersuchu­ngen des Grundwasse­rs in Benrath und Urdenbach sowie des Wassers des Schlupkote­nsees an der Stadtgrenz­e zu Hilden festgestel­lt. Die Grundwasse­rverunrein­igung reicht von der Stadtgrenz­e im Osten bis in Rheinnähe im Westen. Sie wird zurzeit mit rund 110 Grundwasse­rmessstell­en überwacht. PFT sind synthetisc­h hergestell­te organische Stoffe, die in der Natur nicht vorkommen. Sie sind in erhöhter Konzentrat­ion toxisch, biologisch nicht abbaubar und stehen im Verdacht, krebserreg­end zu sein.

Das Grundwasse­r reicht in Düsseldorf bis wenige Meter unter die Erdoberflä­che und kann daher zur Gartenbewä­sserung gefördert werden. Bei Gartenbrun­nen in den Verunreini­gungsgebie­ten können jedoch die Schadstoff­e mit dem Gießwasser in bisher nicht verunreini­gte Bodenberei­che sowie in Nutzund Zierpflanz­en verlagert werden. Aufgrund der zurücklieg­enden Nutzung des Grund- und Seewassers geht das Umweltamt nicht von gesundheit­lichen Beeinträch­tigungen für die Betroffene­n aus.

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