Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

So viel Europa steckt im Rhein-kreis Neuss

Am 26. Mai ist Europawahl. Von der Europäisch­en Union profitiere­n die Menschen im Kreis täglich – oft, ohne es zu merken.

- VON ANDREAS BUCHBAUER UND YASMIN KÖFERSTEIN

NEUSS Landrat Hans-jürgen Petrauschk­e betont, wie wichtig es ist, seine Stimme bei der Europawahl am 26. Mai abzugeben. „Wir leben heute in einem Europa ohne Grenzen und mit einer gemeinsame­n Währung. Wir brauchen Europa auch in Zukunft, um Wohlstand zu sichern und gemeinsame Antworten auf globale Herausford­erungen wie Klimawande­l und Energiever­sorgung zu finden.“Mitbestimm­ung sei da wichtig – und die Stimmabgab­e bei einer Wahl die einfachste Möglichkei­t, sich einzubring­en. Zumal sich viel Europa im Alltag der Menschen findet – auch im Rhein-kreis. Darauf machte der Landrat am Freitag zusammen mit Ruth Harte, Europabeau­ftragte des Rhein-kreises, aufmerksam. Allein zwischen 2014 und 2020 fließen rund 8,5 Millionen Euro aus EU-FÖRderprog­rammen in den Kreis.

Nur ist Europa eben auch manchmal technokrat­isch. So fließen viele Fördermitt­el in Projekte mit zum Teil sperrigen Namen. Das macht es Bürgern oft schwer, den Nutzen auf Anhieb zu erkennen – und dass sich dahinter europäisch­e Zusammenar­beit verbirgt. Ein Beispiel: das Interreg VA Projekt „Eurhealth – 1Health“. Es wurde im Kampf gegen multiresis­tente Erreger und im Einsatz für eine rationale Strategie zur Antibiotik­aabgabe gestartet. Das Gesundheit­samt des Rhein-kreises übernahm in diesem Projekt die federführe­nde Rolle für den deutschen Teil der Euregio Rhein-maas-nord. Das Ziel: die Antibiotik­aabgabe im deutschen Teil der Euregio Rhein-maas-nord erfassen und Bürger über infektions­relevante Themen aufklären. Dazu wurde eine Smartphone App („MRSAPP“) entwickelt, die in neun Sprachen verfügbar ist und europaweit genutzt wird. Dafür erhielt der Rhein-kreis den Sonderprei­s„europaakti­ve Kommune 2017“.

Auch Bildung ist ein großes Thema. Nicht nur die Erasmus-programme an Schulen dienen der Weiterbild­ung, sondern zum Beispiel auch das zdi-netzwerk („Zukunft durch Innovation“), das Schüler für Berufe aus dem sogenannte­n Mint-bereich (Mathe, Informatik, Naturwisse­nschaften, Technik) beren von der EU, die zum Beispiel die Fietsallee am Nordkanal förderte.

Weiterhin speisen sich auch zahlreiche Informatio­ns- und Diskussion­sveranstal­tungen aus EU-GELdern. Beispielsw­eise fand am 9. Mai eine Infoverans­taltung für Schüler mit anschließe­nder Podiumsdis­kussion statt, in deren Anschluss die Sieger des Europawett­bewerbs prämiert wurden. Die Preise waren unter anderem Besuche beim Europäisch­en Parlament und der Europäisch­en Zentralban­k. Mit seinem „Europe Direct Informatio­nszentrum Mittlerer Niederrhei­n“lädt der Kreis junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahre zu einem Informatio­nsseminar über das Förderprog­ramm„europäisch­es Solidaritä­tskorps“ein. Die kostenfrei­e Veranstalt­ung findet am 24. Mai von 17 bis 19 Uhr im Kreishaus Neuss an der Oberstraße 91 statt. Um vorherige Anmeldung wird gebeten unter info@europedire­ct-mn.de.

Hans-jürgen Petrauschk­e lenkt den Blick bewusst auf die Europawahl. Insgesamt 334.738 Bürger sind im Kreis wahlberech­tigt. Petrauschk­e ermuntert zur Stimmabgab­e und betont die Bedeutung des Europäisch­en Parlaments: „Seine Abgeordnet­en entscheide­n über wichtige Fragen – darunter auch viele, die uns alle direkt betreffen.“

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ARCHIV-FOTO: LBER Die Fietsallee am Nordkanal wurde von der EU finanziell unterstütz­t.
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ARCHIV-F.: WOI Der Roboter-wettbewerb des zdi-netzwerks ist beliebt. Die EU fördert das Netzwerk.
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FOTO: STIFTUNG Auch Schloss Dyck profitiert. Die EU unterstütz­t das Europäisch­e Gartennetz­werk.
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FOTO: ARCHIV Gemeinsame Gesundheit­sprojekte helfen – zum Beispiel gegen multiresis­tente Keime.

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