Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Die unerkannte Gefahr
„Herzinfarkt bei Frauen“lautet das Thema beim 1. Frauengesundheitstag im Elisabeth-krankenhaus.
Es ist ein bekanntes, aber lebensgefährliches Phänomen: Frauen unterschätzen ebenso wie ihre Familie oder sogar die Ärzte ihr Herzinfarkt-risiko. Frauen zeigen andere Symptome als Männer. Sie gehen später zum Arzt und sogar Notärzte erkennen einen Herzinfarkt bei Frauen später. Und das, obwohl derzeit in Deutschland etwa gleich viele Frauen wie Männer an einem Herzinfarkt oder einer Herz-kreislauf-erkrankung sterben. Der Herztod ist entgegen der allgemeinen Vorstellung keineswegs männlich. All das ist Grund genug für das kardiologische Netzwerk FRAUENHERZ, die weibliche Herzgesundheit in den Blick zu nehmen und auf die geschlechterspezifischen Unterschiede hinzuweisen.
Im Netzwerk FRAUENHERZ haben sich die Kardiologen der Städtischen Kliniken Mönchengladbach, des Evangelischen Krankenhauses Bethesda und der Kliniken Maria Hilf Mönchengladbach, des Augusta-krankenhauses Düsseldorf, des St. Katharinen-hospitals Frechen, des Lukaskrankenhauses Neuss, des Rhein-maas Klinikums – Krankenhaus der Knappschaft, die Städte-region Aachen und die Kardiologische Praxis Erkelenz zusammengeschlossen. Ihr Ziel: Förderung der geschlechterspezifischen Kardiologie.
„Oft kündigt sich der Herzinfarkt bei Frauen beispielsweise mit Alarmzeichen an, die eher unspezifisch sind, etwa mit Kurzatmigkeit, Übelkeit, Erbrechen oder auch mit Beschwerden im Oberbauch“, warnt Prof. Dr. Georgv. Sabin, Chefarzt der Kardiologie der Städtischen Kliniken Mönchengladbach. Weil aber die von Männern gezeigten Symptome wie Schmerzen im Brustkorb oder ein Engegefühl im Herzbereich weitaus bekannter sind, kommt es bereits bei der Diagnose eines Herzinfarktes bei Frauen zu Verzögerungen. Auch weil sie nach Diskussionen mit ihrem Ehepartner später zum Arzt gehen. „Sogar die Ärzte sind zurückhaltender in der Diagnose bei Frauen“, stellt Prof. Jürgen vom Dahl, Chefkardiologe im Maria Hilf, fest. „Selbst Notärzte ordnen die Symptome nicht richtig ein.“
Der nun geplante Frauentag soll in fachlicher Hinsicht Abhilfe schaffen, aber auch interessierte Laien sind willkommen. Auf dem Programm stehen Vorträge über die Herzinfarkterkennung in der Gendermedizin, kardiale Komplikationen bei Frauen in der Krebstherapie, lebensgefährliche Herzer
Was? Wann? Wo?
Was? 1. Frauengesundheitstag des Netzwerks FRAUENHERZ Wann? Samstag, 25. Mai, von 10 bis 14 Uhr Wo? Elisabeth-krankenhaus Rheydt, Gebäude Verwaltung, Hubertusstraße 100, 41239 Mönchengladbach krankungen während und nach der Schwangerschaft, die Auswirkungen von Stress, Chancen vontelemedizin und Apps, genderspezifische Prävention und kardiologische Reha, Herzerkrankungen bei älteren Frauen und wechseljahrsspezifische Probleme.
„Unser Ansatz ist, Patientinnen und Fachbesuchern umfassende Informationen zu Herz-kreislauf-erkrankungen bei Frauen zu vermitteln. Das ist in Forschung und Praxis ein relevantesthema, das aber bisher zu wenig Beachtung findet. Wir wollen zu einem neuen genderspezifischen Umgang mit diesen Erkrankungen aufrufen“, erklärt PD Dr. Mirja Neizel-wittke, die Stellvertretende Chefärztin der Kardiologie/angiologie im Eli.