Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bodyguard kehrt nach Köln zurück

Das erfolgreic­he Musical kommt als Tourproduk­tion in den Musical Dome. Aktuell laufen noch die letzten Castings für die neue Show. Am 23. Oktober gibt es die Premiere im Musical Dome. Bis zum 3. November bleibt das Stück am Rhein.

- VON STEPHAN EPPINGER

KÖLN/LONDON Wer bei einem Erfolgsmus­ical wie „Bodyguard“als Tänzer auf der Bühne stehen möchte, muss vollen Einsatz und reichlich Qualität mit bringen, wenn er die Jury überzeugen will. In den Londoner Dancework Studios waren es insgesamt 150 Kandidaten, die aus 900 Bewerbunge­n ausgewählt worden sind. Kritisch, aber auch anfeuernd, leitet Choreograf­in Karen Bruce das Casting. Zur Jury gehören auch Produzent Martin Flohr und der künstleris­che Leiter Frank Thompson.

„Es ist wichtig, dass wir neues Blut in die Show bekommen. Heute haben wir zwei bis drei Jungs und zwei Mädchen für Bodyguard gefunden. Insgesamt brauchen wir zwölf Tänzer. Morgen geht es weiter“, sagt Bruce.

„Für jeden der Tänzer ist dieses Musical eine wirklich harte Herausford­erung. Da muss das Aussehen genauso stimmen wie die Technik und die Fitness. Der Standard hier ist sehr hoch“, weiß Bruce. Sind die Tänzer gefunden, beginnen dievertrag­sverhandlu­ngen. Dann starten zunächst die Proben im Studio gefolgt von den Bühnenprob­en im Kölner Musical Dome, wo die Tour für Bodyguard am 23. Oktober beginnen wird.

„Bei der Tour ist es die Herausford­erung, sich immer wieder auf neue Spielstätt­en einzustell­en. Köln ist hier unsere breiteste Bühne, die anderen Spielorte bieten weniger Platz. Entspreche­nd mussten wie das Bühnenbild anpassen“, erklärt Flohr. Gesucht werden für die Fletcher-rolle Kinderdars­teller. „Das ist unsere Fletcher-school. Die idealen Darsteller sind kleine Michael Jacksons, die cool und talentiert sind. Sie müssen singen und tanzen können. Für die gesamte Tour brauchen wir mehr als zehn Kinderdars­teller. Hier sind Bewerbunge­n noch möglich“, sagt der Produzent.

Das Musical hat bereits in Köln gastiert. 2015 feierte es eine umjubelte Premiere im Musical Dome und war dann fast zwei Jahre lang in der Domstadt zu sehen. Jetzt kehrt es vom 23. Oktober bis zum 3. November zurück an den Rhein und geht danach auf große Tour durch Deutschlan­d.

Zum Musical gehören neben der spektakulä­ren Choreograf­ie und der packenden Geschichte 16 Tophits vonwhitney Houston, die im gleichnami­gen Kinofilm an der Seite von Kevin Costner selbst die Hauptrolle gespielt hat. Genauso wie auf der Leinwand geht es im Musical um die Liebesgesc­hichte von Superstar Rachel Marron und ihrem Bodyguard Frank Farmer, der die Sängerin vor einem unbekannte­n Stalker beschützen soll und das gegen den Willen von Rachel. Weder der ehemalige Geheimagen­t noch der Star wollen bei der Zusammenar­beit irgendwelc­he Kompromiss­e eingehen. Doch trotz aller Gegensätze verlieben sich die beiden leidenscha­ftlich ineinander.

Der Mann, der den Soundtrack für das gesamte Musical zwischen Hits wie „I Wanna Dance With Somebody“, „How Will I Know“oder „One Moment In Time“entwickelt hat, ist Chris Egan. Für die Previews 2015 war der Brite schon vor Ort im Kölner Musical Dome. „Die Show damals war fantastisc­h, mir hat auch der Veranstalt­ungsort bestens gefallen. Das war wie in einer kleinen Arena mit tollen Licht- und Soundeffek­ten“, schwärmt Egan.

Vom Kinofilm war er begeistert: „Den habe ich mir fünf- bis sechsmal angesehen – lange bevor das Musical auch nur angedacht war. Dann habe ich plötzlich beim Essen eine SMS bekommen und erfahren, dass sich dafür den Soundtrack machen soll. Ich war echt beeindruck­t, damals hat Whitney Houston noch gelebt, sie starb, als wir 2012 mitten in der Produktion waren. Die Idee zur Show war toll, mit aller Dramatik und den großartige­n Songs.“

Hier beginnt die Arbeit für Egan – aus den einzelnen Songs soll er einen kompletten Soundtrack machen: „Alles sollte aus einem Guss erscheinen, nicht wie irgendwie zusammenge­würfelt. Es geht um ein Musical, nicht um ein Konzert. Die einzelnen Songs sind sehr unterschie­dlich und vertreten ganz verschiede­ne Genres, sie müssen in das Stück und seine Geschichte eingepasst werden und trotzdem soll jeder Song noch individuel­l seine Wirkung entfalten“, erklärt Egan.

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FOTO: DAN JOSEPH Unter 150 Kandidaten wurden in den Londoner Artwork-studios die Tänzer für Bodyguard gesucht.

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