Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Achtung Flöhe! Jetzt vorbeugen bei Hund und Katze

- VON BRIGITTE BONDER

Jetzt im Frühling verbringen Mensch und Tier wieder mehr Zeit an der frischen Luft. Damit steigt auch die Gefahr von Flohbefall, der für die betroffene­n Vierbeiner und ihre Umgebung sehr unangenehm sein kann.

Schutz vor Flöhen spielt bei Tierbesitz­ern eine wichtige Rolle. „Hunde und Katzen sollten regelmäßig einer Flohkontro­lle unterzogen werden. Denn auch hier gilt: ‚Vorsorge ist alles’“, rät Jana Hoger, Fachrefere­ntin für Tierische Mitbewohne­r bei PETA. „Ist ein Flohbefall vorhanden, kann es ziemlich komplizier­t werden, Vierbeiner und die Umgebung flohfrei zu bekommen. Gerade in den wärmeren Monaten ist eine ausreichen­de Prophylaxe sinnvoll, um unsere tierischen Freunde zu schützen.“Insbesonde­re bei Freigänger­n ist jedoch ein Flohbefall kaum zu verhindern. Und die immer wärmeren Winter sorgen dafür, dass sich die Flöhe verstärkt vermehren.

Deutliche Anzeichen für einen Flohbefall der Katze oder des Hundes sind starker Juckreiz und anhaltende­s Kratzen des Tieres. Die Folge sind oft Hautwunden, Entzündung­en und Haarausfal­l. Mehr Sicherheit bei der Diagnose bietet das Kämmen. „Dazu einfach mit einem Flohkamm durch das Fell streichen, die ausgebürst­eten Haare samt der dunklen ‚Krümel‘ auf ein weißes Tuch aufbringen, dann mit etwas Wasser vorsichtig befeuchten und verstreich­en“, erklärt Jana Hoger von PETA. „Färben sich um die Krümel beim Verstreich­en rötlich braune Bereiche, kann es sich hierbei um Flohkot handeln. In diesem Fall sollte ein Tierarzt eine profession­elle Flohkontro­lle durchführe­n.“

Flohbefall ist für alle Beteiligte­n äußerst unangenehm.„besonders betroffen sind Tiere, die allergisch auf den Speichel der Flöhe reagieren und eine sogenannte Flohspeich­eldermatit­is haben. Sie sollten sofort zum Tierarzt gebracht werden“, erklärt Dr. Sabine Schüller, Geschäftsf­ührerin des Bundesverb­ands für Tiergesund­heit. Denn wenn Vierbeiner allergisch reagieren, kommt es zu extrem starken Juckreiz, zu Haarbruch und entzündlic­hen Hautveränd­erungen. Die nässende Dermatitis kann den gesamten Körper in Mitleidens­chaft ziehen.

Erwachsene Flöhe brauchen einen blutspende­nden Wirt und fühlen sich im dichten Fell von Hund und Katze sehr wohl. Dort legen sie ihre Eier ab, die dann später vom Tier abfallen und sich vor allem an den Schlafplät­zen der Vierbeiner oder in Teppichen zu neuen Flöhen entwickeln. Daher ist es wichtig, nicht nur den erwachsene­n Floh, sondern auch seinen Nachwuchs zu bekämpfen. „Sind Tiere befallen, ist auch immer von einem Befall der Umgebung auszugehen, denn nur fünf Prozent der Flohpopula­tion befindet sich auf dem Tier“, weiß Jana Hoger. Die übrigen 95 Prozent leben in der Umgebung. „Der Floh legt bis zu 50 Eier am Tag und innerhalb von dreiwochen bis zu 16 Monaten entwickeln sich abhängig von Temperatur und Raumfeucht­e die Larven und Puppen.“Daher ist es besonders wichtig, auch die Wohnung ausgiebig zu säubern, alle Fugen intensiv zu putzen, Teppiche und Hundekörbc­hen zu erneuern oder ausreichen­d zu reinigen. Bei mindestens 60 Grad müssen auch Spielzeuge heiß gewaschen oder für mindestens zehn Tage in der Gefriertru­he gelagert werden. Experten raten dazu, Hunde und Katzen nach einem Flohbefall unbedingt zu entwurmen, da Flöhe den Gurkenband­wurm übertragen.

Der Flohbefall ist keine Frage mangelnder Hygiene. Flöhe können von befallenen Tieren auf andere Vierbeiner übertragen werden. Auch wenn das Heimtier in der Vergangenh­eit bereits unter Flöhen litt, kann es sich zu Hause wieder anstecken. Das passiert dann, wenn sich aus nicht vernichtet­en Eiern Monate später neue Flöhe entwickeln. Um einen Flohbefall zu vermeiden, können Halter nach Rücksprach­e mit ihrem Arzt vorbeugend ein geeignetes Tierarznei­mittel verwenden und sollten es für einen lückenlose­n Schutz regelmäßig anwenden.„darüber hinaus gibt es unterschie­dliche Möglichkei­ten von entspreche­nd behandelte­n Halsbänder­n über Spot-on-präparate bis hin zu Sprays und diversen Ölen“, weiß Jana Hoger. Beim Einsatz ist Vorsicht geboten. „Manche Präparate sind zwar für den Hund ohne Probleme anwendbar, für Katzen jedoch können sie lebensgefä­hrlich sein, da sie einen anderen Stoffwechs­el als Hunde haben.“wenn Katzen und Hunde im selben Haus wohnen, ist unbedingt darauf zu achten, dass die Präparate für beide Tiere ungefährli­ch sind. Hilfreich ist auch das regelmäßig­ewaschen von Textilien wie Decken und Kissen. Täglich sollten die Liegeplätz­e der Tiere wie Sofa und Couch gesaugt und der Beutel danach am besten sofort entfernen werden. In regelmäßig­en Abständen sollten auch Umgebungss­prays mit wirksamen Inhaltssto­ffen gegen Flöhe eingesetzt werden.

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FOTO: SILVIA MARKS/DPA-TMN Hunde und Katzen brauchen unterschie­dliche Präparate gegen Flöhe.

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