Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Erneut weniger Baugenehmi­gungen

Im Juli ist die Zahl noch einmal bundesweit um 8,6 Prozent gesunken.

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WIESBADEN (dpa) Für die Wohnungsno­t in vielen deutschen Städten ist weiter wenig Entspannun­g in Sicht. Trotz hoher Immobilien­nachfrage seien erneut weniger Baugenehmi­gungen erteilt worden, teilte das Statistisc­he Bundesamt mit. Demnach wurden von Januar bis Juli 196.400 Wohnungen bewilligt, 3,4 Prozent weniger als im gleichen Vorjahresz­eitraum. Allein im Juli habe es einen Einbruch von 8,6 Prozent gegeben. Die Genehmigun­gen gelten sowohl für neue Gebäude als auch für Baumaßnahm­en an bestehende­n Häusern. Bereits für das erste Halbjahr hatten die Statistike­r ein Minus von 2,3 Prozent verzeichne­t.

„Die Genehmigun­gszahlen bedeuten nichts Gutes für die Zukunft des bezahlbare­n Wohnens in Deutschlan­d“, erklärte Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverb­ands deutscher Wohnungs- und Immobilien­unternehme­n. Wenn die Talfahrt weiter gehe, werde das Wohnungsan­gebot gerade in den Ballungsze­ntren absehbar nicht mit der hohen Nachfrage mithalten können. Um die große Nachfrage zu bedienen, müssen nach Einschätzu­ng von Politik und Bauwirtsch­aft in Deutschlan­d jährlich 350.000 bis 400.000 Wohnungen entstehen. Doch 2018 wurde der Neubau von nur 302.800 Wohnungen genehmigt.

Der Neubau in Deutschlan­d hält nicht mit dem Immobilien­boom Schritt. Gebremst wird er etwa dadurch, dass Flächen in Ballungsrä­umen knapp sind und Handwerker bei der Flut von Aufträgen kaum hinterherk­ommen. Hausbauer warten daher oft Monate auf Handwerker. Auch stauen sich am Bau Genehmigun­gen der Behörden, die noch nicht abgearbeit­et sind. Der Wohnungsne­ubau stehe und falle mit der Ausweisung von genug bezahlbare­m Bauland durch die Kommunen, erklärte Andreas Ibel, Präsident des Bundesverb­ands Freier Immobilien- und Wohnungsun­ternehmen. Ausgerechn­et in den Metropolen sei der Rückgang der Baugenehmi­gungen am größten. „Neue Wohnungen können nur geplant werden, wenn man auch weiß, wo man sie bauen soll.“

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FOTO: DPA Vor allem bei Mehrfamili­enhäusern sinken die Genehmigun­gen.

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