Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Linke fordert Museumsbau auf dem Wenders-platz

Spd-fraktion begrüßt Idee einer Bündelung von Kultur, städtische­n Ämtern und Gastronomi­e am Hessentor.

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NEUSS (-nau) Die Bataillone bringen sich in Stellung. Eine Woche bevor der Planungsau­sschuss die von Bürgermeis­ter Reiner Breuer öffentlich gemachten Ideen der Verwaltung zur Bebauung des Wenderspla­tzes und zur Umgestaltu­ng der Hessentorb­rücke diskutiert, formieren sich Gegner und Kritiker. Hüben die SPD, die die „vorgestell­te Vision vollumfäng­lich teilt“. Drüben die Linken-fraktion, deren Vorsitzend­er Roland Sperling dem Bürgermeis­ter vorwirft, „keinerlei Vision für den Platz zu haben“. Und mittendrin die Junge Union, die dem Bürgermeis­ter Ideenklau vorwirft. Die Vision einer nur eingeschrä­nkt befahrbare­n Hymgasse hätten sie schon 2018 zur Forderung erhoben, streicht der Ju-vorsitzend­e Jean Heidbüchel ein detail heraus.

Der Bürgermeis­ter hatte Anfang der Woche einen städtebaul­ichen Realisieru­ngswettbew­erb angekündig­t, der im Kern Lösungen für die Frage zutage fördern soll, wie die historisch­e Kernstadt mit dem Rennbahnar­eal – und in der weiteren Verlängeru­ng mit dem Rheinpark – verknüpft werden kann. Diese Suche sollte mit einem Ideenwettb­ewerb für eine attraktive­re Nutzung des Wenderspla­tzes verbunden werden. Zum Beispiel durch einen Neubau für das Clemens-sels-museum.

Nach einem Vierteljah­rhundert ergebnislo­ser Diskussion sei „nicht die x-te Neuauflage irgendeine­s Ideenwettb­ewerbs“nötig, schimpft Sperling, der auch eine falsche Prioritäte­nsetzung im Verfahren beklagt. „Denn die verkehrlic­he Planung hat sich daran zu orientiere­n, was auf dem Platz gebaut wird“, sagt er. Sämtliche dafür in Betracht kommenden Ideen seien bereits bekannt und diskutiert worden, sagt Sperling, der sich nicht vorstellen kann, dass die jetzt von Breuer angeregte Verlagerun­g von städtische­n Ämtern zu einer Belebung des Wenderspla­tzes führen wird. Für die Linken sei es an der Zeit, endlich ein konkretes Projekt zu planen – und das soll ein Museumsneu­bau sein.

So weit will die SPD nicht gehen. Sie hält aber, wie Sascha Karbowiak hervorhebt, die Grundidee der Verwaltung, Bürgerdien­ste, kulturelle Angebote und vielleicht auch Gastronomi­e auf dem Platz zu bündeln, für eine, so wörtlich, spannende und innovative Lösung. Dabei kann die Fraktion einem Museums-neubau durchaus etwas abgewinnen. „Mit dem dringend erforderli­chen Neubau und der möglichen Integrieru­ng eines ,Haus der Kulturen´ würde sich der gesamte Bereich zur Kulturhoch­burg von Neuss weiterentw­ickeln“, merkt Michael Ziege als kulturpoli­tischer Sprecher mit Blick auch auf das unmittelba­r angrenzend­e Romaneum mit VHS und Musikschul­e an.

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FOTO: -NAU Ein Museumsneu­bau - jetzt!: Mit dieser Forderung steigt die Fraktion die Linke in die Diskussuio­n um eine neue Nutzung für den Wenderspla­tz ein.

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