Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

68 neue Häuser an der Grupellost­raße

Der Schwerlast­verkehr an der verkehrsbe­ruhigten Norfer Straße ist ein politische­r Dauerbrenn­er im Neusser Süden. Die verblieben­en Unternehme­n sollen nun ausgelager­t und auf der Fläche neuer Wohnraum geschaffen werden.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

NEUSS Nie wieder Schwerlast­verkehr: Diese Aussicht erleichter­t viele Anwohner der Grupellost­raße, auch wenn sie die Lastwagen in ihrer verkehrsbe­ruhigten Straße noch nicht los sind. Denn bevor es still werden kann, müssen sie noch Baustellen­lärm aushalten, weil die Monheimer Bauunterne­hmung „Vista Reihenhaus“auf der Fläche, auf der noch eine Spedition und das Zolllager eines Wetterrada­r-hersteller­s angesiedel­t sind, nach Möglichkei­t 68 Wohneinhei­ten in Reihenhäus­ern, Doppelhaus­hälften aber auch frei stehenden Einfamilie­nhäusern errichten will.

Der Bezirksaus­schuss Norf räumte die erste Hürde aus dem Weg, als er am Mittwoch der Aufstellun­g eines Bebauungsp­lanes für die Fläche westlich der Bahn und südlich der Grupellost­raße zustimmte. Planungsau­sschuss und Rat sind nun am Zuge, um das formale Verfahren einzuleite­n, mit dem die eigentlich­e Arbeit erst anfängt. Eine Studie, die die grundsätzl­iche Machbarkei­t des Vorhabens belegt, liegt zwar ebenso vor wie eine Untersuchu­ng zur Frage, ob die Grupellost­raße den zusätzlich­e Autoverkeh­r der Neu-anrainer noch aufnehmen kann. Aber eine Bodenunter­suchung oder eine Artenschut­zprüfung stehen noch aus.

Dass es am Ende 68 Häuser werden, glaubt man im städtische­n Planungsam­t nicht. Denn im nun angeschobe­nen Verfahren will die Stadt, so ist aus dem Büro des Planungsde­zernenten zu hören, auch den Bau eines Kinderspie­lplatzes auf der Fläche durchsetze­n. Versickeru­ngsfächen, ökologisch­e Ausgleichs­flächen oder ein mindestens 15 Meter breiter Grünstreif­en am Ortsrand werden das Bauland weiter reduzieren. Unter dem Strich, so hat der Beigeordne­te Christoph Hölters der Politik vorgerechn­et, werden es aber noch über 50 neue Häuser werden. Die können aber nicht höher als zwei bis drei Stockwerke werden, weil sie sonst die neun Meter hohe Schallschu­tzwand überragen würden, die die Firma Vista entlang der Bahnstreck­e bauen muss.

Michael Heeb, der mit seiner Spedition an der Grupellost­raße kurz vor der für Lkw gesperrten Bahnunterf­ührung Richtung Derikum ansässig ist, hat sich auf die Suche nach einem neuen Firmenstan­dort gemacht. Dafür würde er gerne bis zu 5000 Quadratmet­er kaufen, sagt er, bevorzugt in Norf. Doch derzeit könne ihm die Stadt kein Angebot machen, sagt Heeb, dem von seinem Vermieter signalisie­rt wurde, dass er mit der Unternehme­nsverlager­ung maximal bis Ende 2021 Zeit hat.

Zu den Aufgaben für den Monheimer Investor gehört auch, neben einem Fußweg zum Friedhof, den sich der Ausschuss unter dem Vorsitz von Michel Klinkicht wünscht, auch einen Fuß- und Radweg zum Neubauquar­tier des Neusser Bauvereins an der Nievenheim­er Straße anzulegen. Wie es dort weitergeht, nachdem die Erschließu­ng inzwischen fast fertiggest­ellt ist, wurde im Ausschuss ebenfalls gefragt. Auskunft der Stadt: Die Baugenehmi­gungen sollen Ende September vorliegen.

In einem weiteren Punkt ging es um den Wunsch, neben einem Altenwohnh­eim in dem Bauvereins-quartier auch einen Kindergart­en vorzusehen. Der Bau eines solchen sei vor gut drei Jahren mit der Begründung aufgegeben worden, dass derzeit keine Kitas benötigt würden, sagt Waltraud Beyen (CDU). Jetzt bietet der Bauverein an, eine Kita für vier Gruppen zu schaffen – aber frühestens im Jahr 2022.

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ARCHIV: BREFORT Oberhalb und seitlich des kleines Sees und von der Bahnlinie begrenzt, wird an der Grupellost­raße neu gebaut. Die ansässige Firma wird ausgelager­t.

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