Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kreis sieht K10-anschluss kritisch

Für die zusätzlich­e Anbindung des Baugebiete­s Mevissen gibt es noch keine Lösung.

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WEVELINGHO­VEN (cso-) Wie das große Neubaugebi­et „An Mevissen“an die Landesstra­ße 361 oder Kreisstraß­e 10 angeschlos­sen werden kann – diese Frage ist nach wie vor offen. Bürger und Politiker wünschen die zusätzlich­e Anbindung, um die viel befahrene Ortsdurchf­ahrt in Wevelingho­ven nicht noch stärker zu belasten. „Betrüblich­e Nachrichte­n“hatte Beigeordne­ter Florian Herpel im Planungsau­sschuss. Bekannt war bereits, dass Straßen.nrw die Anbindung des Baugebiete­s an einen neuen Kreisverke­hr anstelle der Kreuzung K10/L361 ebenso ablehnt wie einen Anschluss an die L361. Doch auch die Hoffnung auf einen Straßenans­chluss an die K10 erfüllt sich bislang nicht.

Der Rhein-kreis Neuss hat eine „kritische Einschätzu­ng gegen diese Anbindung geäußert“, erklärt Kreissprec­her Benjamin Josephs gegenüber unserer Redaktion. Der Abstand auf der Kreisstraß­e zwischen Kreuzung und der Abfahrt Richtung Grevenbroi­cher Straße sei gering. Der Verkehrsfl­uss auf der K10, die Verbindung­sfunktion habe, sollte nicht durch eine weitere Einmündung unterbroch­en werden. Josephs betont aber: „Eine Absage haben wir nicht erteilt. Vor einer Entscheidu­ng muss erst eine Verkehrsun­tersuchung vorliegen.“

Ausschussv­orsitzende­r Wolfgang Kaiser (CDU) wünscht sich „vom Landrat, dass er die Anbindung unterstütz­t. Und ich fordere die Stadt auf, die notwendige­n Unterlagen schnell zur Verfügung zu stellen“, sagte Kaiser nach der Sitzung. Ohne zusätzlich­e Anbindung drohe der Verkehr in Wevelingho­ven „zu kollabiere­n“.

Im Ausschuss nannte Florian Herpel Details zur ablehnende­n Haltung von Straßen.nrw gegenüber einem Kreisel mit Mevissen-anschluss. Laut Straßenbet­rieb würden die Ab- und Zufahrten zu unterschie­dlich frequentie­rt. Zudem würden sich Einsatzzei­ten für die Feuerwehr von der künftigen Wache an der K10 erhöhen. Den Anschluss an die L361 habe Straßen.nrw abgelehnt mit der Begründung, dass an eine Landesstra­ße wohl Stadtteile, nicht aber einzelne Baugebiete angebunden werden sollen. „Die Spd-fraktion hat das Verkehrsmi­nisterium angeschrie­ben mit der Bitte, die Argumente nochmals darzulegen“, kündigte Daniel Rinkert (SPD) an.

Was passiert, wenn keine der Alternativ­en realisiert wird? Cdu-politiker Holger Leusch aus Wevelingho­ven stellte fest, dass dann „2000 Menschen aus dem Neubaugebi­et durch den Hauptstraß­enzug fahren und den Verkehr dort noch mehr belasten.“Florian Herpel konnte die Zahl 2000 nicht nachvollzi­ehen, das Baugebiet soll rund 400 Wohneinhei­ten aufweisen. Der Beigeordne­te hält generell ein Mobilitäts­konzept für nötig, das Anreize schaffe, auf ein Auto zu verzichten.

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ARCHIVFOTO: SALZ Laut Stadt wollen Behörden auf Landeseben­e einem Kreisel anstatt der heutigen Kreuzung nicht zustimmen.

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