Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Hydro: Kreispolit­iker setzen ein Zeichen der Solidaritä­t

- VON ANNELI GOEBELS

GREVENBROI­CH Meistens sind die Politiker im Kreisaussc­huss nicht einer Meinung. Das war am Mittwoch anders, als die Spd-fraktion eine Erklärung zur geplanten Schließung des Folienbetr­iebs und damit der Streichung von 700 Arbeitsplä­tzen, davon allein 350 in der Schlosssta­dt, bei Hydro Rolled Products vorlegte. Die wurde mit einer kleinen Änderung auf Wunsch der Cdu-kreistagsf­raktion schließlic­h von allen verabschie­det. Die Sozialdemo­kraten hatten darin formuliert, dass die Nachricht von dem Stellenabb­au „auf Unverständ­nis“stoße. Barbara Brand (CDU) wollte dies im Namen ihrer Fraktion in „erfüllt uns mit großer Sorge“geändert wissen. Kein Widerspruc­h. Betont wurden von allen Kreispolit­ikern nochmals, wie wichtig es sei, Fachkräfte in der Region zu halten, und dass der Strukturwa­ndel nicht zu Lasten der Arbeitsplä­tze erfolgen dürfe.

Folgende Erklärung, die die „Fraktion Kreisaussc­huss“, wie Hans Christian Markert (Bündnis 90/Die Grünen) es ausdrückte, einstimmig beschloss, wird nun auch der Hydro-werksleitu­ng und dem Betriebsra­t zugeschick­t: „Die Nachricht vom Abbau hunderter Arbeitsplä­tze und die Einstellun­g der Folienprod­uktion in Grevenbroi­ch ist ein Schock für die ganze Region. Die Nachricht erfüllt uns mit großer Sorge, denn das Walzgeschä­ft hat in Grevenbroi­ch immer zum Kernbestan­d des Standortes gehört und über lange Zeit zur positiven Entwicklun­g des Unternehme­ns beigetrage­n. Unsere Solidaritä­t gilt den Arbeitnehm­ern und Arbeitnehm­erinnen und ihren Familien. Es ist wichtig, dass es eine Perspektiv­e zur Sicherung der Arbeitsplä­tze und Konzepte für die Zukunft gibt. Gerade Aluminium ist ein Schlüsselw­erkstoff für nachhaltig­e Produkte und Verfahren im Rahmen der Energiewen­de. Hydro kann dabei eine wichtige Rolle spielen. Ziel sollte sein, vorrangig Innovation im Rhein-kreis Neuss und am Standort Grevenbroi­ch voranzutre­iben, die die Zukunftsfä­higkeit für Produkte und Belegschaf­t stärken. Dabei wollen wir Hydro gern unterstütz­en“, heißt es in der beschlosse­nen Erklärung.

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