Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Wie geht es in der Kirche weiter?
Das Vorgehen des Bistums gegen den beurlaubten Stadtdechanten sorgt für Verunsicherung. Ulrich Hennes kann laut Anwalt vorerst am Stiftsplatz wohnen bleiben. Weihbischof Schwaderlapp kam am Abend nach Düsseldorf.
Die Vorgänge um den geschassten Stadtdechanten Ulrich Hennes werfen viele Fragen auf. Um einige davon zu beantworten, kam am Donnerstagabend Weihbischof Dominikus Schwaderlapp nach Düsseldorf. Im Maxhaus traf er sich mit Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat von St. Lambertus. Die Sitzung war nicht-öffentlich. Klar ist: Hennes wird zunächst weiter im Pfarrhaus am Stiftsplatz wohnen bleiben. Denn nach der Entscheidung von Kardinal Woelki, Hennes zu ersetzen und ihn seines Priesteramtes zu entheben, folgt nun ein kirchenrechtliches Verfahren in Rom. Dieses schiebt die Wirksamkeit des Kölner Dekretes auf. Die aktuellen Themen rund um den Fall Hennes: Der Mittwoch Zum Ablauf des entscheidenden Tages gibt es neue Informationen. Laut Hennes’ Anwalt Peter Schnatenberg war er mit seinem Mandanten nach Köln gefahren. Es sollten weitere Fragen geklärt werden. Was dann geschah, sei eine „Riesenüberraschung“gewesen. Der Generalvikar habe Hennes eröffnet, dass der Erzbischof das Vertrauen in ihn verloren habe. Er werde abgelöst, könne aber Priester im Erzbistum bleiben.
Die Staatsanwaltschaft hatte die Verfahren gegen Hennes eingestellt, auch der vom Bistum beauftragte Gutachter hatte keine kirchenstrafrechtlichen Sachverhalte festgestellt. „Völlig neu“war laut des Juristen der vom Bistum in einer Presseerklärung verbreitete Vorwurf, Hennes habe an einem Mann „in einem seelsorglichen Gespräch“sexuelle Handlungen vorgenommen. Hennes’ Anwalt zweifelt die Glaubwürdigkeit des Zeugen an, es gebe mittlerweile drei – auch widersprüchliche – Versionen, die von ihm oder dem Bistum stammten. Der Ob-brief OB Geisel hat am Montag an Kardinal Woelki geschrieben. Darin spricht er von einem „Freispruch erster Klasse“bei den staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen