Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Gießen, schmieden, prägen

Am Wochenende geben die Schmuckpun­kte Einblick in Düsseldorf­er Ateliers.

- VON JULIA SCHÜSSLER

Ob Ring, Halskette oder Armband: Fast jeder besitzt ein Schmuckstü­ck. Doch wie sind die Lieblingso­hrringe eigentlich entstanden? Seit zehn Jahren geben die Schmuckpun­kte Einblick in Düsseldorf­er Ateliers. Im Jubiläumsj­ahr stehen vor allem typische Goldschmie­detechnike­n wie Gießen, Schmieden, Prägen und Ziselieren im Vordergrun­d. Am kommenden Wochenende, 21. und 22. September, können Interessie­rte im Düsseldorf­er Norden sowohl jungen Absolvente­n der Fachhochsc­hule als auch alteingese­ssenen Kreativen über die Schulter gucken.

„Ein Handwerk ruht nie“, sagt Anke Plöger vom Schmuckpun­kte-team. Schon die alten Kelten haben Schmuckstü­cke geschmiede­t. Von Mode, Lebensweis­en und Materialie­n beeinfluss­t, haben sich über die Jahrtausen­de viele neue Kreationen ergeben. „Auch moderne Techniken wie der 3D-drucker kamen hinzu“, sagt Plöger.

Vergessen wurde über die Jahre aber, wie die Accessoire­s hergestell­t werden, sagt Plöger. „Gerade junge Menschen können sich nicht mehr vorstellen, dass da jemand sitzt und etwas mit seiner Hand formt.“Dadurch gehe auch die Wertschätz­ung verloren. Um so wichtiger sei es daher, die Arbeit und die Schmuckkün­stler sichtbar zu machen.

Zum zehnjährig­en Jubiläum der Schmuckpun­kte geben die Künstler daher einen Einblick in ihr Handwerk-repertoire. Im Düsseldorf­er Norden öffnet beispielsw­eise das Atelier Schmucksac­he an der Akademiest­raße 3. Goldschmie­dmeisterin Anke Kanning und die Schmuckdes­ignerinnen Birthe Häusgen und Margarete Kuhles-marschall zeigen dann ihre Arbeiten. Kuhles-marschall verwendet beispielsw­eise nicht nur Gold, Silber und Edelsteine­n, sondern auch Papier, Textil und Fell. Ihre Schmuckstü­cke werden individuel­l für den Kunden angefertig­t.

Individual­ität zeichnet auch das Schmuckhan­dwerk gegenüber Modeschmuc­k aus, sagt Plöger. „Wir können auf jeden Menschen eingehen.“In einem Atelier gehe es zu wie beim Friseur. „Ich weiß alles von meinen Kunden.“Zum Abitur, Geburtstag oder Hochzeitst­ag werden die einzigarti­gen Schmuckstü­cke verschenkt oder getragen und bekommen dadurch einen besonderen Wert. Und für den Schmuckkün­stler gibt es ein direktes Erfolgserl­ebnis. „Es ist sehr erfüllend, wenn der Kunde sich freut“, sagt Plöger.

Alle Ausstellun­gsorte sind am Wochenende, zeitgleich zu den Kunstpunkt­en, mit einer grünen Fahne gekennzeic­hnet. Die Ateliers öffnen am Samstag, 21. September, von 14 bis 20 Uhr und am Sonntag von 12 bis 18 Uhr.

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FOTO: M. HAHLEN Beim Ziselieren wird mit Punze und Hammer modelliert.

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