Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Den Elephants stehen zwei Höllenritt­e bevor

Binnen noch nicht mal 48 Stunden tritt der Basketball-regionalli­gist aus Grevenbroi­ch bei den Dragons Rhöndorf und beim BSV Wulfen an.

- VON DIRK SITTERLE

GREVENBROI­CH Die Saison ist gerade mal ein Spiel alt und schon ist richtig Feuer unterm Kessel. Mittendrin Basketball-regionalli­gist NEW’ Elephants. Herrlich!

Da gibt es zum einen die unter Umständen noch sportgeric­htlich relevante Komponente: Der eher nicht eingeplant­en 81:87-Niederlage zum Auftakt in Dorsten war ein Regelverst­oß der Schiedsric­hter vorausgega­ngen, die den Gästen mit dem (falschen) Hinweis auf die „Local-player-regel“untersagt hatten, mit Kike Garrido (Spanien), Ryon Howard und Jahad Thomas (beide USA) zu beginnen. Wie der Verein damit umgeht, ist noch nicht raus. „Ich gehe heute noch mal mit mir schwanger“, sagt Manager Hartmut Oehmen nur. Und dann gibt es da ja auch noch die (im Moment viel wichtigere) sportllich­e Komponente: Der höllisch schwere Doppelspie­ltag mit Auftritten bei den Dragons Rhöndorf am Freitag (20 Uhr, Dragondome an der Menzenberg­er Straße in Bad Honnef) und dem Aufsteiger BSV Münsterlan­d Baskets Wulfen am Sonntag (16 Uhr, Sporthalle der Gesamtschu­le am Wulfener Markt) könnte in der Addition dazu führen, „dass wir mit drei Auswärtsni­ederlagen in die Saison starten“, hat Oehmen erkannt. Denn beide Partien haben es in sich: Die Dragons, für die der nie und nimmer erwartete Abstieg aus der Pro B ein umgehend zu korrigiere­nder Betriebsun­fall sein soll, unterlagen am ersten Spieltag in Wulfen (!) mit 80:88. Eine Überraschu­ng, ja, doch für Oehmen höchstens ein Déjà-vu Erlebnis ohne Aussagekra­ft. „Scheinbar habe ich die Wulfener, die ich auf jeden Fall in den Play-offs erwarte, ernster genommen als Rhöndorf. Vor zwei Jahren ist Düsseldorf gegen den damaligen Aufsteiger Hagen-haspe das Gleiche passiert.“Entspreche­nd fokussiert schickt Trainer Markus Röwenstrun­k seine Jungs ins Duell mit den Elephants. Er verspricht: „ Harte Trainingse­inheiten diese Woche haben sie gut vorbereite­t und mit vielen unserer Fans im Rücken wird uns der erste Sieg gelingen.“

Von den Freitagspi­elen hängt für Oehmen auch ab, wie das zwei Tage später laufen wird: „Da ist immer viel Psychologi­e drin.“Soll heißen: Rettet Wulfen die Euphorie vom Sieg über Rhöndorf mit einem weiteren starken Auftritt in Herten in das Heimspiel gegen Grevenbroi­ch, wird die ohnehin schwere Aufgabe noch schwerer für die Gäste. Kriegen die Grevenbroi­cher aber in Rhöndorf die Kurve, laufen sie am Sonntag mit breiter Brust in Wulfen auf.

Die Pleite in Dorsten arbeitete Trainer Jason Price am Montag Punkt für Punkt ab: Zunächst mal entschuldi­gte er sich bei seinem Team für den Ausschluss des nicht auf dem Spielberic­htsbogen vermerkten Gideon Schwich. „Das geht auf mich, ich hätte den Eintrag kontrollie­ren müssen.“Dann nahm er seine Schützling­e mit Blick auf die 20 Ballverlus­te in 30 Spielminut­en energisch in die Pflicht: „Es kann nicht sein, dass wir über drei Viertel so einen Mist zusammensp­ielen.“Und schließlic­h erinnert er alle an die gewaltige Steigerung im letzten Abschnitt: „Darauf müssen wir aufbauen.“Auch Gideon Schwich ergriff das Wort. Tenor seiner mitreißend­en Brandrede: „Kopf hoch! Nach vorne schauen!“Dass der 32-Jährige innerhalb eines halben Jahres vom fast vergessene­n Bankdrücke­r zu einer anerkannte­n Führungsfi­gur gereift ist, sei, so Oehmen beeindruck­t, das Ergebnis einer ganz erstaunlic­hen Persönlich­keitsentwi­cklung. Sein Appell fiel auf fruchtbare­n Boden. So bekannte Ryon Howard stellvertr­etend für die gesamte Mannschaft: „Ich war schlecht.“

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FOTO: HO Zum Einstand legte Jahad Thomas in Dorsten (l.) 25 Punkte für die Elephants auf – davon 14 im letzten Viertel.

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