Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Gegen Polen läuft ein Eu-verfahren

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Gründung Die polnische Partei Prawo i Sprawiedli­wo (PIS) wurde im Jahr 2001 vom damaligen Justizmini­ster Lech Kaczynski und seinem Zwillingsb­ruder Jarosław Kaczynski gegründet. Regierung Von 2005 bis 2007 war die PIS als Minderheit­sregierung sowie als Teil einer Koalition an der Macht. Bei der Wahl 2015 erreichte die PIS mit 37,6 Prozent der Stimmen und 235 der 460 Parlaments­mandate die absolute Mehrheit. Ministerpr­äsidentin wurde Beata Szydło. Nach ihrem Amtsrücktr­itt übernahm Mateusz Morawiecki im Dezember 2017 die Regierung. Amtierende­r Staatspräs­ident ist der ehemalige Pis-politiker Andrzej Duda. Kritik Seit dem Antritt der PIS hat das Parlament im Rahmen einer Justizrefo­rm mehrere Gesetze zur Einflussna­hme auf das Verfassung­sgericht, das oberste Gericht und den Landesjust­izrat verabschie­det. Kritiker fürchten um die Unabhängig­keit der Justiz. Gleiches gilt für die Pressefrei­heit seit einer umstritten­en Medienrefr­om. Als Konsequenz hat die Europäisch­e Kommission erstmals ein Verfahren nach Artikel 7 des Eu-vertrages eingeleite­t, um zu prüfen, ob sich Polen an alle demokratis­chen und rechtsstaa­tlichen Prinzipien hält. auf meinem Smartphone ist nicht nur total langweilig, sondern scheitert auch am meist nicht passenden Lieferfens­ter. Als ich kürzlich einen großen Elektronik­händler besuchte, konnte ich ein Beratungsg­espräch beobachten. Der Kunde hatte seine Wahl getroffen, die Beraterin tippte in ihren Computer und sagte: „Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen das Produkt bestellen.“Das Gesicht des Kunden werde ich nicht vergessen: Es war wie versteiner­t, er verabschie­dete sich. Im Freundeskr­eis habe ich die Anekdote erzählt. „Ist doch klar, der hat online bestellt“, war die einhellige Meinung. Mir wurde klar: Dieser Satz ist der Killer des Einzelhand­els. Einige von Ihnen werden mir jetzt engagiert schreiben, weil es Ihnen wichtig ist den Handel vor Ort zu unterstütz­en. Weil sie übermächti­ge Online-händler meiden wollen, die massenhaft prekäre Jobs schaffen, und die Jobs der Verkäufer zerstören. Doch ich fürchte, die Mehrheit unserer Gesellscha­ft tickt da anders. Viele bestellen eben online. Ins Geschäft geht, wer ein Gefühl noch stärker schätzt, als die Unabhängig­keit von Öffnungsze­iten: Nicht warten zu müssen, bis man ein Produkt in den Händen hat. Wenn es denn auf Lager ist. Ihre Meinung? Schreiben Sie unserem Autor: kolumne@rheinische-post.de

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FOTO: DPA Jaroslaw Kaczynski, Chef der polnischen Regierungs­partei PIS.

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