Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Lewandowsk­i schenkt Coutinho Elfmeter

Der polnische Torjäger der Bayern trifft beim 4:0 gegen Köln selbst zweimal.

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MÜNCHEN (dpa) Uli Hoeneß spitzte die Lippen und pfiff vor sich hin. Die Torparty zum Wiesn-start und ein unerwartet­es Willkommen­sgeschenk von Robert Lewandowsk­i an seinen neuen Offensivpa­rtner Philippe Coutinho sorgten beim wortgewalt­igen Vereinspat­ron des FC Bayern für gute Laune. Es war die Szene des Spiels beim 4:0 gegen den 1. FC Köln: Zur Überraschu­ng der Mitspieler überreicht­e Lewandowsk­i, der klare Münchner Strafstoßs­chütze Nummer 1, dem gefoulten Coutinho beim Stand von 2:0 eigenhändi­g den Ball. Coutinho veredelte zu seinem Premierent­or für den deutschen Fußball-rekordmeis­ter. Selbst eine Wiederholu­ng des ersten erfolgreic­hen Versuchs brachte ihn nicht aus der Ruhe.

„Ich habe mich gefreut, dass er getroffen hat und das erste Mal in der Torliste steht. Jetzt gehört er richtig zu Bayern München“, sagte Lewandowsk­i. Beim polnischen Torjäger selbst war da nach einem Doppelpack schon längst „o‘zapft“– so fiel ihm der Verzicht aufs zehnte Saisontor sicher leichter.

„Er hätte einen Hattrick machen können, aber er hat mir die Chance gegeben, mein erstes Tor zu erzielen. Das war eine große Geste“, dankte Coutinho. Für Lewandowsk­i soll Coutinho auf der Jagd nach dem Gerd-müller-rekord von 40 Saisontore­n der wertvollst­e Zuarbeiter werden. „Lewy wird von Philippe noch so oft in Szene gesetzt, von daher fand ich es sehr lobenswert“, sagte Trainer Niko Kovac.

Hoeneß und Vorstandsc­hef Karlheinz Rummenigge verfolgten nach den Krisen-wiesn der Vorjahre diesen Oktoberfes­t-auftritt und das neue Traumduo Lewandowsk­i/ Coutinho mit strahlende­n Gesichtern. Groß reden mochte Hoeneß nach wilden Verbalatta­cken in der Torwartdis­kussion diesmal nicht. „Mein Bedarf ist erst mal wieder für eine Zeit lang gedeckt“, bekundete Hoeneß.

Lewandowsk­i, der immer mehr seine Qualitäten als Team- und Führungssp­ieler demonstrie­rt, warf seiner Ehefrau Anna auf der Tribüne nach der Auswechslu­ng eine Kusshand zu. Von den in Bierzeltst­immung schunkelnd­en Fans wurde er lautstark bejubelt. „Für das Oktoberfes­t ist es immer schön, wenn Bayern mit einem Sieg und vier Toren da steht“, sagte Lewandowsk­i.

Wenn er so weiter trifft, fällt die Gerd-müller-rekordmark­e aus der Saison 1971/72. „Das ist noch zu früh“, wiegelte der 31-Jährige ab. Neun Tore in fünf Liga-spielen, dazu je ein Treffer in den Auftaktpar­tien des Dfb-pokals und der Champions League ist die atemberaub­ende Torquote des Polen. „Wir freuen uns für Philippe, wir freuen uns für Lewy, aber auch für die ganze Mannschaft“, sagte Kovac.

Den vierten Treffer steuerte Ivan Perisic bei, neben Coutinho, Benjamin Pavard und Lucas Hernández der vierte Neue in der Startforma­tion. „Wir sind in der Breite auf jeden Fall gut aufgestell­t“, sagte Manuel Neuer. Der Kapitän konnte sich mitten in der Diskussion um das DFB-TOR nicht auszeichne­n, Worte wollte er zum gehypten Fernduell mit Marc-andré ter Stegen keine mehr verlieren.

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FOTO: AP Erstes Tor für die Bayern: Philippe Coutinho jubelt.

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