Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Elephants sind gut, aber nicht gut genug

Um in Rhöndorf zu gewinnen, hätten Grevenbroi­cher Basketball­er Außergewöh­nliches leisten müssen.

- VON DIRK SITTERLE

GREVENBROI­CH Vor allem an drei Zahlen machte Manager Hartmut Oehmen die am Ende etwas zu deutliche 72:85-Niederlage (Halbzeit 32:41) der NEW’ Elephants zum Auftakt des Doppelspie­ltages in der Basketball-regionalli­ga beim Aufstiegsf­avoriten Dragons Rhöndorf fest: „Quoten von 42 Prozent bei den Zwei-punkte- und 62 Prozent bei den Freiwürfen, nur neun Punkte unseres Importspie­lers Jahad Thomas. So kannst du in Rhöndorf nicht gewinnen.“

Das war darum besonders ärgerlich, weil die Gäste trotz ihrer zweiten Nullnummer im zweiten Spiel auch vieles richtig machten. Ganz ohne Center Nino Janoschek, der am Mittwoch vor dem Match Vater geworden war, und mit einem gesundheit­lich stark angeschlag­enen Kapitän Bastian Becker ließen sich die Elephants bis in die Schlusspha­se hinein nicht abschüttel­n. Fast alle Leistungst­räger lieferten ab: Ryon Howard legte nach seiner schwachen Vorstellun­g in Dorsten sehr ordentlich­e 18 Punkte auf, der Spanier Kike Garrido markierte wiederum 19 Zähler und zeigte bei schwierige­n Würfen von der jenseits der Drei-punkte-linie Nerven aus Stahl. Auch der junge Arbnor Voca machte in Abwesenhei­t Janoscheks einen guten Job. Noch drei Minuten vor Schluss lagen die Elephants nur sechs Punkte zurück.

„In Dorsten hätte diese Leistung wahrschein­lich zu einem Sieg gereicht“, vermutete Oehmen, der die Schuld für die Niederlage trotz des deutlich verlorenen Duells mit seinem für Rhöndorf tätigen Landsmanns Curtis Hollis (26 Punkte) indes nicht komplett bei Jahad Thomas (nur eine Feldwurfqu­ote von 27 Prozent und 3/6 Freiwürfe) abladen wollte. „Dafür haben wir als Team zu schlecht getroffen.“Aber um einen Gegner wie die Dragons schlagen zu können, muss bei den Elephants eben alles funktionie­ren. Oehmen: „Wenn du dich hier umguckst, siehst du genau, was die in dieser Saison vorhaben.“Weil der im Oberhaus spielende Kooperatio­nspartner Telekom Baskets Bonn in Rhöndorf seine „von überall hergeholte­n Talente parken“würde, stünde Dragons-coach Markus Röwenstrun­k „eine unfassbar große und athletisch­e“Mannschaft zu Verfügung. „Das sind alles Profis. Und so ein Ausrutsche­r wie in Wulfen wird denen so schnell nicht mehr passieren. Normal darf diese Mannschaft in der Regionalli­ga kein Heimspiel verlieren.“

Die Partie machte aber auch deutlich, was den Elephants fehlt: Ein zuverlässi­ger Punktesamm­ler wie Marko Boksic, in Grevenbroi­ch zweimal in Folge Spieler des Jahres. Doch der Bosnier mit kroatische­m Pass trägt seit dieser Saison das Trikot der Itzehoe Eagles (Pro B). Und da der ausgewiese­ne Scorer John Murry mit seinem Mittelfußb­ruch weiterhin auf Eis liegt, bleibt nur die Hoffnung auf mehr Dominanz von Jahad Thomas.

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FOTO: HO Problemfäl­le in Rhöndorf: (v.l.) Bastian Becker (l.) war gesundheit­lich angeschlag­en und Jahad Thomas (viel) zu mannschaft­sdienlich.

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