Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kapellen macht einen Satz auf Platz zwei

SCK feiert in der Landesliga mit dem 4:2 in Linfort dritten Sieg in Folge und springt damit auf einen Aufstiegsp­latz. Die wiederum stark ersatzgesc­hwächt angetreten­e Holzheimer SG unterliegt auf heimischem Geläuf VSF Amern mit 2:3.

- VON DIRK SITTERLE

RHEIN-KREIS Die Schlagzeil­en aus Sicht der beiden Kreisteams in der Fußball-landesliga: Es läuft in Kapellen! Frust in Holzheim!

Holzheimer SG – VSF Amern 2:3 (1:1). Vor dem Match hatte Gästetrain­er Willi Kehrberg seine Jungs angewiesen: „Verlieren verboten!“Als Saisonziel hat der 57-Jährige zwar einen einstellig­en Tabellenpl­atz ausgegeben, aber nach zuletzt zwei Liga-niederlage­n in Folge richtete er den „Blick erst einmal nach unten.“Seine Kicker hatten ganz offensicht­lich gut zugehört, denn nach knapp einer halben Stunde markierte der Japaner Ibuki Noguchi das 1:0 (26.) für Amern. Doch auch die HSG hat seit drei Partien einen Nippon-kicker in ihren Reihen: Kurz vor der Halbzeitpa­use glich Shunya Ando mit seinem ersten Treffer in dieser Spielzeit aus (42.). Noguchid fand indes einen anderen Weg, dem Gegner zu schaden, in dem er seinem Teamkolleg­en Tim Caspers das Leder zum 2:1 (63.) aufs Haupt legte. Und weil die Japan-connection damit in Holzheim endgültig etabliert war, leistete Noguchi auch noch die Vorarbeit zum 3:1 (72.) seines Landsmanns Ken Sugawara. Die stark ersatzgesc­hwächt angetreten­en Hausherren kamen nach einem von den Gästen unglücklic­h ins eigene Tor verlängert­en Kopfball Calli Schneiders nur noch zum 2:3 (89.). Und das fand Trainer Guido van Schewick einfach nur traurig. „Immer dieselbe Geschichte: Wir werfen alles rein, sind vor allem in der zweiten Hälfte drückend überlegen und treffen alles – nur das Tor nicht. Klar, dass die Jungs jetzt ein bisschen geknickt sind.“

Fichte Lintfort – SC Kapellen 2:4 (2:3). Es ist ja nicht so, als hätte Fichte-trainer Sven Schützek seine Schützling­e nicht ausgiebig vor der Stärke des SCK gewarnt: „Das wird ein hartes Stück Arbeit. Dieses Team verfügt in allen Mannschaft­steilen über eine brutale Qualität und gilt zu Recht als Titelkandi­dat in dieser Liga.“Und er war, was in dieser Liga nicht selbstvers­tändlich ist, sogar ins Detail gegangen: „In der Regel spielt Kapellen durchgängi­g im 4-3-3-System. Vorne haben sie zwei sehr schnelle Außenspiel­er und in der Mitte mit Alexander Hauptmann einen echten Torjäger.“Doch das „Fleißige Lieschen“im Sturmzentr­um der Erft-kicker traf diesmal gar nicht. Trotzdem lag Kapellen nach 25 Minuten durch Treffer von Can Yücel, Dennis Schreuers und Yannick Joosten komfortabe­l mit 3:0 vorne. „Alles schön und gut rausgespie­lte Tore“, fand Trainer Oliver Seibert. Dass Robin van Radecke (43.) und Stefan Kapuscinsk­i (45.) für Linfort noch kurz vor dem Gang in die Kabine auf 2:3 verkürzten, verdarb dem Coach nur kurzzeitig die Laune, „denn das war nichts Herausgesp­ieltes. Das 1:3 ist ein Zufallspro­dukt, das 2:3 fällt, als wir bei einer Trinkpause vom Pfiff des Schiedsric­hter überrascht werden und noch nicht bereit sind.“

In Gefahr sei der Sieg aber auch nach dem Seitenwech­sel nicht mehr geraten, wollte Seibert festgehalt­en wissen. „Klar, wenn unser Torhüter Nico Bayer nicht einmal klasse hält, steht es plötzlich 3:3 und keiner weiß warum, aber wirklich zwingend war das nicht, was von Lintfort kam. Wir hatte das Spiel im Griff.“Der zweite Treffer des bärenstark­en Can Yücel zum 4:2 nach etwas mehr als einer Stunde drückte das auch im Ergebnis aus. „Das 1:0 war für uns so ein bisschen der Brustlöser“, fasste Seibert zusammen und resümierte entspannt: „Das war heute ein absolut verdienter Sieg.“

 ?? FOTO: GEORG SALZBURG ?? Kapitän Calli Schneider und Shunya Ando (v.l.), der zum zwischenze­itlichen 1:1-Ausgleich traf, hauten sich gegen Amern voll rein, unterlagen mit Holzheim jedoch vor heimischem Publikum mit 2:3.
FOTO: GEORG SALZBURG Kapitän Calli Schneider und Shunya Ando (v.l.), der zum zwischenze­itlichen 1:1-Ausgleich traf, hauten sich gegen Amern voll rein, unterlagen mit Holzheim jedoch vor heimischem Publikum mit 2:3.

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