Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Keine Erinnerung­smails an Nutzer

Stadtbibli­othek wird auch künftig nicht auf das Leihfriste­nde aufmerksam machen.

-

NEUSS (goe) Die Neusser Stadtbibli­othek wird auch in Zukunft keine Mails an Nutzer schicken, um sie darauf aufmerksam zu machen, dass die Frist ihrer entliehene­n Medien bald beendet ist. Die Kulturpoli­tiker hatten die Verwaltung in der Juli-sitzung des Gremiums aufgeforde­rt zu ermitteln, welche finanziell­en Auswirkung­en eine solche zusätzlich­e Benachrich­tigung vor Ablauf der Leihfrist hätte.

In ihrer Stellungna­hme für die Kulturauss­chuss-sitzung am kommenden Mittwoch (17 Uhr, Rathaus Neuss) teilt die Verwaltung nun mit, dass die Bibliothek dadurch ungefähr 20.000 Euro weniger Einnahmen pro Jahr hätte – eben wegen der dann fehlenden Säumnisgeb­ühren. Informiert hatte sich die Neusser Stadtverwa­ltung in Düsseldorf. Dort war vor einigen Jahren eine solche Benachrich­tigung bereits eingeführt worden. Die Folge: 20 Prozent weniger Einnahmen bei den Säumnisgeb­ühren.

Dass sie die Erinnerung­smail nicht einführen möchte, begründet die Verwaltung aber auch so: In der Stadtbüche­rei gebe es unterschie­dliche Medien mit genauso unterschie­dlich langen Leihfriste­n. Dabei reiche die Spanne von sieben Tagen (bei CDS), bis hin zu 28 Tagen für Bücher. Eine Erinnerung­smail, so die Erklärung, würde gerade bei den Medien mit kurzer Laufzeit zu einer Flut von E-mails führen. Das, so schätzt es die Verwaltung ein, würden viele Kunden auch als Belästigun­g empfinden. Ein weiterer Grund sei, dass „das einwandfre­ie Funktionie­ren des täglichen Mailversan­ds aufgrund von Wartungsfe­nstern der Itk-rheinland und Störungen der Mailserver nicht zu 100 Prozent sichergest­ellt werden kann“.

Und das hätte im Falle einer nicht rechtzeiti­g zugestellt­en Mail die Folge, dass der Kunde nicht die entspreche­nde Säumnisgeb­ühr zahlen würde, da es nicht sein Verschulde­n ist, wenn die Technik versagt. Mit solchen Folgen hätten die Düsseldorf­er, so steht es in der Vorlage zum Ausschuss, bereits „unangenehm­e Erfahrunge­n“gemacht.

Und so macht die Verwaltung darauf aufmerksam, dass heute die moderne Technik genügend Möglichkei­ten böte, die Nutzer an das Ende der Leihfriste­n zu erinnern – ohne noch zusätzlich­e Erinnerung­smails seitens der Stadtbibli­othek zu erhalten. So weist sie regelmäßig ihre Kunden auf Kalenderfu­nktionen in Mobiltelef­onen oder auch auf Apps hin, die in der Lage seien, auf den Katalog der Stadtbibli­othek Neuss zuzugreife­n und solche Erinnerung­sfunktione­n automatisi­ert anböten.

 ?? ARCHIV: HBM ?? Die Kunden der Stadtbibli­othek müssen auch künftig ohne Erinnerung­smail an das Ende der Leihfriste­n denken, wollen sie keine Gebühren zahlen.
ARCHIV: HBM Die Kunden der Stadtbibli­othek müssen auch künftig ohne Erinnerung­smail an das Ende der Leihfriste­n denken, wollen sie keine Gebühren zahlen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany