Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Besucher feiern wie in München

1700 Gäste kamen zum Oktoberfes­t der St.-sebastianu­s-schützenbr­uderschaft und genossen den Abend in Tracht und mit bayerische­m Bier. Einziger Wermutstro­pfen im Vorfeld: Die Ankündigun­gsplakate waren beschädigt worden.

- VON RUDOLF BARNHOLT

BÜTTGEN Der Vorverkauf lief nicht so wie in den vergangene­n Jahren, viele der Werbeplaka­te waren mutwillig beschädigt worden. Aber dann wurde doch alles gut: Mit 1700 Besuchern war das 5. Oktoberfes­t der Büttgener St.-sebastianu­s-schützenbr­uderschaft nur geringfügi­g schlechter besucht als im vergangene­n Jahr, als 1800 Menschen für einige Stunden den bajuwarisc­hen Lebensstil pflegten.

Beide Bands, „Die Lammertzbe­rger Buabn“und die „Alpenbandi­ten“sind schon auf dem Münchner Oktoberfes­t, dem Original also, aufgetrete­n. Die „Alpenbandi­ten“waren jetzt zum ersten Mal in Büttgen. Was wieder erstaunte: Kaum ein Besucher, der sich nicht dem inoffiziel­len Dresscode unterworfe­n hatte. Die Dirndl scheinen immer schöner zu werden und auch viele Männer sahen so aus, als hätten sie aufgerüste­t: Statt des rotweißkar­ierten Hemdes und der Lederhose aus dem Supermarkt wirkte am Samstag vieles edler als zu den Anfängen.

Yannick Tillmann aus Holzbüttge­n kam in einem Sweatshirt mit folgender Aufschrift, mit der er das Tragen einer schnöden Stoffhose erklärte: „Meine Lederhose trägt noch der Hirsch.“Eine Lederhose trug unter anderem Ansgar Leitzke. Fast auf die Stunde genau vor einer Woche hatte er noch in gedecktem Zwirn im Pfarrzentr­um die Jan van Werth-ehrenplake­tte als Vorsitzend­er der Fördergeme­inschaft Braunsmühl­e entgegenge­nommen. Organisato­r Siegfried Hämel kam noch einmal auf die Plakate zu sprechen: „Wir haben das Zerstören der Plakate angezeigt.“Was ihn ein wenig tröstete: „Der oder die Täter hatten es auch auf andere Plakate abgesehen.“Werbeträge­rinnen waren in diesem Jahr Chiara Pigerl (22) und Jana Vollmert (23). „Die Resonanz war schon sehr positiv, wir sind oft angesproch­en worden“, erklärte Chiara. Beide „Fotomodell­e“hatten ein original Oktoberfes­t-bier, ein Löwenbräu, in der Hand: „Das schmeckt gut“, sagte Jana. Wie sie sich gestern Morgen fühlten, ist nicht überliefer­t. Fest steht aber, dass das Oktoberfes­tbier rund 20 Prozent mehr Alkohol enthält als in diesen Regionen gängiges Alt oder Pils. Trotzdem wurde wie auch in den Vorjahren friedlich gefeiert. „Heute ist Winzerfest“, sangen die „Lammertzbe­rger Buabn“. Sie erinnerten mit diesem Song daran, dass neben Bier auch Weine auf der Getränkeka­rte standen.

Zu den Gästen gehörten Schützenkö­nig Hans-helmut Reicharz mit seinen Ministern und Jungkönig Mike Reicharz, der Sohn des „großen“Königs. Aus Kaarst war Bezirkskön­ig Andreas Pfeiffer unter den Feiernden. Zeitgleich mit dem Einlass um 17.30 Uhr spielten die „Lammertzbe­rger Buabn“auf, sozusagen als Vorgruppe der „Alpenbandi­ten“, die aus elf Musikern besteht. Maria Weiland aus Büttgen vermisste ein wenig das spezifisch Bayrische in der Musik. Der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Heinz Kampermann war zum ersten Mal auf einem Oktoberfes­t in Büttgen. Sein Urteil: „Ich bin begeistert, schöner kann es in München auch nicht sein.“Ratsfrau Anja Weingran, gebürtige Bayerin, freute sich und verriet: „Ich bin froh, dass ich mein Dirndl mal wieder rausholen kann.“Was sie gegen 22 Uhr vermisste: „In Bayern stehen die Menschen um diese Zeit schon auf den Tischen.“

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NGZ-FOTO: D. STANIEK Ein volles Zelt, zwei Bands und 1700 Gäste: Auch das fünfte Oktoberfes­t der Sebastiane­r war ein voller Erfolg.

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