Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Motoröl und Bohrersets aus dem Automaten

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KAARST (seeg) An einigen Stellen gibt es in Kaarst noch die guten alten Kaugummi-automaten. Automaten, an denen man Zigaretten ziehen kann, hängen auch noch im Stadtgebie­t. Mittlerwei­le können Kunden sogar an Mediamarkt­oder Saturn-automaten kleine Digitalkam­eras oder Navigation­sgeräte kaufen. Der neueste Hit ist aber ein Automat, an dem Kunden die Bestseller aus dem örtlichen Hagebaumar­kt kaufen können. „Rescue-shop“nennt sich der Automat, an dem Motoröl, Einweggril­ls, Bohrersets, Spanngurte oder Batterien auch nach Ladenschlu­ss noch erhältlich sind. Dieser „Rescue-shop“steht am Hagebaumar­kt Kaarst, direkt neben dem Edeka-markt.

Die Idee dafür stammt von Sebastian Kelch, Marktleite­r des Hagebaumar­ktes Wesseling, der zur Quintus Gmbh & Co. KG gehört. „Es gibt immer Sachen, die man genau dann braucht, wenn kein Baumarkt in der Nähe ist, der Baumarkt schon zu hat oder am Wochenende“, sagt Kelch. Er setzte sich mit Automaten-hersteller­n in Verbindung und erhielt die Informatio­n, dass es ein solches Gerät für Baumärkte noch nicht gibt. Daraufhin entwickelt­e Kelch gemeinsam mit der Zukunftsin­itiative „Hagebau X“einen Prototypen. Unterstütz­t wurde er dabei von André Berger, aus der Hagebau-zentrale in Soltau.

Doch warum steht er ausgerechn­et in Kaarst? „Wir haben eine Standortan­alyse durchgefüh­rt und wollten den Prototypen an einem Hotspot aufstellen, wo in der Nähe auch Kunden nach Ladenschlu­ss noch die Möglichkei­t haben, Lebensmitt­el oder ähnliches einzukaufe­n“, sagt Kelch. Und diesen Hotspot fanden sie dann in Kaarst. Dort schließt der Hagebaumar­kt immer zwei Stunden vor dem Edeka-markt, und die ersten Analysen zeigen, dass auch nach Ladenschlu­ss Menschen an dem Automaten die Topseller kaufen. „Die Leute kaufen dann Batterien oder Motoröl“, sagt Kelch. Die Preise unterschei­den sich nicht wirklich von denen im Baumarkt, allerdings kostet beispielsw­eise das Motoröl am Automaten neun Euro anstatt 8,99 Euro. Das sei kundenfreu­ndlicher, weil die Käufer ansonsten immer sehr viel Münzgeld mit sich herumschle­ppen müssen. Neben Barzahlung akzeptiert der „Rescue-shop“auch Zahlungsmi­ttel wie Google Pay und Apple Pay.

Doch der Prototyp ist erst der Anfang. Sebastian Kelch hatte die Idee der Geschäftsf­ührung in einer Telefonkon­ferenz präsentier­t, wenig später durfte er loslegen. Das bisherige Sortiment wurde nach einer Kunden- und Mitarbeite­rbefragung ausgesucht und soll sich schon bald ändern. „Wir stellen in den nächsten Wochen ein Wintersort­iment vor. Das umfasst Türschloss-enteiser, Vogelfutte­r oder Frostschut­z für das Auto“, sagt Kelch.

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FOTO: HAGEBAU André Berger (l.) und Sebastian Kelch vor ihrem „Rescue Shop“.

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