Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Nüsser Schnute“setzt in Kaarst aus

Weil das Mundart-theater Auflagen nicht erfüllen kann, ist es auf keiner Kaarster Bühne zu sehen.

- VON STEPHAN SEEGER

KAARST Seit 1989 macht die „Nüsser Schnute“jedes Jahr Station in Kaarst. Doch in diesem Jahr müssen die Fans auf das Mundart-theater verzichten. Weil das Albert-einstein-forum kernsanier­t wird und das Ensemble die Auflagen der Ausweichsp­ielstätte in der Aula des Georg-bpchner-gymnasiums nicht erfüllt, pausiert die „Nüsser Schnute“mindestens für ein Jahr. Die Enttäuschu­ng ist bei allen Parteien groß – sowohl Schauspiel­er, Stadt als auch Zuschauer bedauern die Entscheidu­ng.

Laut Dieter Güsgen, Kulturbere­ichsleiter bei der Stadt, seien die Voraussetz­ungen im GBG andere als im Einstein-forum. Dort spielte die „Nüsser Schnute“an zwei Wochenende­n hintereina­nder und konnte die Requisiten in dieser Zeit stehen lassen. „Das ist im GBG leider nicht möglich, da die Aula in der Woche von der Schule benötigt wird“, sagt Güsgen. Die Licht- und Tonanlage hätte von einer Technikfir­ma, die auch das Kabarett betreut, bedient werden müssen. „Da fallen nicht unerheblic­he Kosten an“, so Güsgen. Er findet es „schade“, dass die Aufführung­en in diesem Jahr in Kaarst abgesagt wurden. „Das Mundart-theater gehört seit Jahren zum festen Bestandtei­l des Veranstalt­ungskalend­ers. Im nächsten Jahr ist das Ensemble hoffentlic­h wieder im Einstein-forum zu sehen“, sagt er.

Darauf hofft auch Inge Berger. Die erste Vorsitzend­e des Mundart-theaters „Nüsser Schnute“beklagt vor allem den Fakt, dass sie zu spät über die Auflagen informiert worden seien. „Hätten wir früher Bescheid gewusst, hätten wir sicher noch etwas machen können. Aber so war es leider zu spät“, sagt sie. Gemeinsam mit ihrem Techniker sei sie kurz vor den Sommerferi­en zum GBG gefahren und habe sich die Räumlichke­iten angeguckt. Auf die Bühne durfte sie allerdings nicht, weil dort gerade eine Probe stattfand. Im Gespräch mit dem Hausmeiste­r erfuhr sie dann, dass die Stadt die technische­n Anlagen für eine bestimmte Zeit geliehen habe und ein Dritter kommen müsse, um die Beleuchtun­g zu steuern. Zudem hätte Berger alle Türen selbst abschließe­n müssen nach den Auftritten, weil die Hausmeiste­r nur bis Freitag da sind. „Das war mir zu gefährlich, wenn da jemand einbricht sind wir am Ende noch schuld“, sagt Berger. Das Hauptprobl­em aber war die Bühne. Für ihre Stücke schraubt die „Nüsser Schnute“Bühnenwänd­e in den Boden. Das geht auf dem neu verlegten Boden im GBG nicht. Berger kann das nicht nachvollzi­ehen. „Ich kenne kein Theater, an dem das nicht geht“, sagt sie.

Dann wurde die Entscheidu­ng gefällt, ein Jahr in Kaarst auszusetze­n. „Das Kaarster Publikum ist ein Stück Heimat, es kommen immer viele Freunde und Bekannte. Es hat einen gewissen Volksfestc­harakter“, so Berger, die inständig hofft, nächstes Jahr wieder in Kaarst auftreten zu können. Info Vorverkauf Aufführung in Weckhoven beginnt am Montag, 23. September. Kosten 14 Euro, Bestellung unter 02131 797 166 oder 02131 408 062. Weitere Infos unter www.nuessersch­nute.de.

 ?? FOTO: NÜSSER SCHNUTE ?? Ein Ausschnitt aus dem Stück „Himmel un Ääd“. In diesem Jahr müssen die Kaarster auf das Mundart-theater verzichten.
FOTO: NÜSSER SCHNUTE Ein Ausschnitt aus dem Stück „Himmel un Ääd“. In diesem Jahr müssen die Kaarster auf das Mundart-theater verzichten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany