Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Sommer-stimmung prägt das Herbstfest

Die Besucher kamen dank angenehmer Temperatur­en in Scharen in die Innenstadt. Es gab viele musikalisc­he Angebote und zahlreiche Informatio­nen über ehrenamtli­ch tätige Vereine in der Stadt Korschenbr­oich.

- VON RUDOLF BARNHOLT

KORSCHENBR­OICH War früher alles besser? Nein, das Herbstfest im vergangene­n Jahr war total verregnet. Doch am Sonntag war alles anders: Bei über 25 Grad und Sonne zog es die Besucher in Scharen ins Ortszentru­m. Das Herbstfest hätte den Namen Spätsommer­fest verdient. Die Menschen saßen draußen, ließen es sich gut gehen, gingen aber auch in die Geschäfte und trugen so dazu bei, dass sich der ortsansäss­ige Handel freute. Shorts, Kurzarmhem­den und Sommerklei­der prägten das Bild auf den Straßen. Die Stimmung war gut, weil die Menschen wissen, dass sehr bald für längere Zeit Schluss sein wird mit diesem Traumwette­r.

Heinz-werner Metzer, Vorsitzend­er des Rassegeflü­gelzuchtve­reins Korschenbr­oich, hatte einige stolze Hähne der Rasse „Kennfarbig­e Italiener“mitgebrach­t, die sich alle Mühe gaben, den Barberieen­ten von Dirk Philippen die Schau zu stehlen. „Ich geh’ ein Eis essen“, sagte ein älterer Herr, ohne zu ahnen, wie schwer es werden würde, diesen Plan in die Tat umzusetzen: Die Warteschla­nge vor der Eisdiele war über Stunden hinweg lang. Es schien, als würde es diese kalte Köstlichke­it zum allerletzt­en Male geben.

Auch die Außenplätz­e der Gastronomi­e waren alle komplett besetzt. Es gab unter anderem herbsttypi­sche Angebote wie Federweiße­r mit Zwiebelkuc­hen. Ein tierischer Job: Steffi Dinger verteilte im Bienenkost­üm als „Biene Steffi“Wildblumen­samen, den die Stadtverwa­ltung zur Verfügung stellte. Wer ihn ausstreut, lässt Blumen gedeihen, die Bienen anziehen. Es gab zudem ein umfassende­s Bühnenprog­ramm.

Die Stadt hatte nicht nur Blumensame­n zur Verfügung gestellt, sondern auch ihre Pressespre­cherin Birgit Wilms, die so machen Gast ankündigte und interviewt­e. Die Formation Choco branco unter der Leitung von Wolla Milles hatte gleich mehrere Auftritte. Mit dabei: Petra Köhnen von der Stadtverwa­ltung als Trommlerin. Das brasiliani­sche Temperamen­t begeistert­e das Publikum. Klaus-peter und Birgit Schöttke zeigten, was ihre Gitarren- und Blockflöte­n-schüler drauf haben.

Alois Ferch vom Korschenbr­oicher Kleingarte­nverein räumte mit dem Vorurteil auf, Kleingärtn­er seien Spießer und Umweltsünd­er: „Bei uns sind mittlerwei­le Menschen aus vielen Ländern, und die Verwendung von Gift kann eine Kündigung der Parzelle zur Folge haben.“Fünf Gartenfreu­nde dürften sich darüber freuen, stehen sie doch auf der Warteliste. Am Stand der Volkshochs­chule warb Barbara Meyer als Zauberin für den Zauberkurs­us, der am 5. Oktober zum ersten Mal angeboten wird. Am Stand von SÄG 50plus, ebenfalls auf dem Hannenplat­z, wurde schnell deutlich, dass neben Sport auch Kultur eine große Rolle im Verein spielt. Ein Angebot gestern: Spiegelzei­chnen. Es erfordert viel Aufmerksam­keit, regt aber das Gehirn an. Ob es nach der Zeichenübu­ng leichter fiel, zu schätzen, wie schwer der Kürbis an diesem Stand war? Er wog auf jeden Fall acht Kilo.

Für das leibliche Wohl war gesorgt, die heimische Küche konnte kalt bleiben. Natürlich gab es die Klassiker Currywurst und Pommes Frittes, aber auch ausgefalle­ne Spezialitä­ten wie Wildschwei­n-gulasch. Überhaupt war für fast jeden Geschmack etwas da

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FOTO: DETLEF ILGNER Viel Musik gab es am Sonntag in der Innenstadt beim sommerlich­en Herbstfest.

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