Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Sommer-stimmung prägt das Herbstfest
Die Besucher kamen dank angenehmer Temperaturen in Scharen in die Innenstadt. Es gab viele musikalische Angebote und zahlreiche Informationen über ehrenamtlich tätige Vereine in der Stadt Korschenbroich.
KORSCHENBROICH War früher alles besser? Nein, das Herbstfest im vergangenen Jahr war total verregnet. Doch am Sonntag war alles anders: Bei über 25 Grad und Sonne zog es die Besucher in Scharen ins Ortszentrum. Das Herbstfest hätte den Namen Spätsommerfest verdient. Die Menschen saßen draußen, ließen es sich gut gehen, gingen aber auch in die Geschäfte und trugen so dazu bei, dass sich der ortsansässige Handel freute. Shorts, Kurzarmhemden und Sommerkleider prägten das Bild auf den Straßen. Die Stimmung war gut, weil die Menschen wissen, dass sehr bald für längere Zeit Schluss sein wird mit diesem Traumwetter.
Heinz-werner Metzer, Vorsitzender des Rassegeflügelzuchtvereins Korschenbroich, hatte einige stolze Hähne der Rasse „Kennfarbige Italiener“mitgebracht, die sich alle Mühe gaben, den Barberieenten von Dirk Philippen die Schau zu stehlen. „Ich geh’ ein Eis essen“, sagte ein älterer Herr, ohne zu ahnen, wie schwer es werden würde, diesen Plan in die Tat umzusetzen: Die Warteschlange vor der Eisdiele war über Stunden hinweg lang. Es schien, als würde es diese kalte Köstlichkeit zum allerletzten Male geben.
Auch die Außenplätze der Gastronomie waren alle komplett besetzt. Es gab unter anderem herbsttypische Angebote wie Federweißer mit Zwiebelkuchen. Ein tierischer Job: Steffi Dinger verteilte im Bienenkostüm als „Biene Steffi“Wildblumensamen, den die Stadtverwaltung zur Verfügung stellte. Wer ihn ausstreut, lässt Blumen gedeihen, die Bienen anziehen. Es gab zudem ein umfassendes Bühnenprogramm.
Die Stadt hatte nicht nur Blumensamen zur Verfügung gestellt, sondern auch ihre Pressesprecherin Birgit Wilms, die so machen Gast ankündigte und interviewte. Die Formation Choco branco unter der Leitung von Wolla Milles hatte gleich mehrere Auftritte. Mit dabei: Petra Köhnen von der Stadtverwaltung als Trommlerin. Das brasilianische Temperament begeisterte das Publikum. Klaus-peter und Birgit Schöttke zeigten, was ihre Gitarren- und Blockflöten-schüler drauf haben.
Alois Ferch vom Korschenbroicher Kleingartenverein räumte mit dem Vorurteil auf, Kleingärtner seien Spießer und Umweltsünder: „Bei uns sind mittlerweile Menschen aus vielen Ländern, und die Verwendung von Gift kann eine Kündigung der Parzelle zur Folge haben.“Fünf Gartenfreunde dürften sich darüber freuen, stehen sie doch auf der Warteliste. Am Stand der Volkshochschule warb Barbara Meyer als Zauberin für den Zauberkursus, der am 5. Oktober zum ersten Mal angeboten wird. Am Stand von SÄG 50plus, ebenfalls auf dem Hannenplatz, wurde schnell deutlich, dass neben Sport auch Kultur eine große Rolle im Verein spielt. Ein Angebot gestern: Spiegelzeichnen. Es erfordert viel Aufmerksamkeit, regt aber das Gehirn an. Ob es nach der Zeichenübung leichter fiel, zu schätzen, wie schwer der Kürbis an diesem Stand war? Er wog auf jeden Fall acht Kilo.
Für das leibliche Wohl war gesorgt, die heimische Küche konnte kalt bleiben. Natürlich gab es die Klassiker Currywurst und Pommes Frittes, aber auch ausgefallene Spezialitäten wie Wildschwein-gulasch. Überhaupt war für fast jeden Geschmack etwas da