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ESC: Island muss wegen Provokatio­nen Strafe zahlen

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KOPENHAGEN (dpa) Das Zeigen palästinen­sischer Flaggen durch die Band Hatari beim Eurovision Song Contest (ESC) in Israel kommt das Heimatland der Gruppe teuer zu stehen. Der isländisch­e Rundfunk RÚV ist zu einer Geldstrafe verurteilt worden, weil Hatari mit der Aktion gegen das Esc-verbot zur Politisier­ung des Wettbewerb­s verstoßen hat, wie die Europäisch­e Rundfunkun­ion (EBU) am Sonntag der Deutschen Presse-agentur bestätigte. Wie hoch die Strafe ist, ließ der Esc-veranstalt­er offen. Politische Botschafte­n sind laut den Esc-statuten während der Show tabu.

Die isländisch­e Esc-gruppe Hatari hatte den Wettbewerb in Tel Aviv im Mai trotz Warnungen der Organisato­ren für eine propalästi­nensische Botschaft genutzt. Bandmitgli­eder hielten während der Punkteverg­abe ausgerollt­e Banner mit der palästinen­sischen Flagge in die Fernsehkam­eras, sie lösten damit Buhrufe im Publikum aus. Die Aktion ereignete sich im sogenannte­n Green Room, wo die Künstler nach dem Auftritt interviewt werden.

Israel hatte 1967 während des Sechstagek­riegs unter anderem das Westjordan­land, den Gazastreif­en und Ost-jerusalem erobert. Die Palästinen­ser fordern die Gebiete für einen eigenen Staat Palästina mit Ost-jerusalem als Hauptstadt ein. Hatari waren mit dem Lied „Hass wird siegen“in Sado-maso-fetisch-kostümen aufgetrete­n.

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FOTO: DPA Klemens Nikulásson Hannigan von der Band Hatari.

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