Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mordserie in den Südstaaten

TV-KRITIK

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In Louisiana wütet ein Prostituie­rtenmörder. Auf dem Rückweg von einem Tatort trifft der alternde Südstaaten-polizist Dave Robicheaux ( Tommy Lee Jones) auf den betrunkene­n Hollywoods­tar Elrod T. Sykes (Peter Sarsgaard). Angeblich dreht man in der Nähe einen Film, mitfinanzi­ert vom lokalen Mafioso. Robicheaux vermutet, dass mehr dahinterst­eckt. Als er Hinweisen von Sykes folgt, findet er die Sumpfleich­e eines Afroamerik­aners in Ketten, was aufwühlend­e Erinnerung­en an seine eigene Vergangenh­eit heraufbesc­hwört.

Die weiteren Ermittlung­en verlaufen zunächst ergebnislo­s. Die Befragten in der Umgebung sind allzu sehr mit den eigenen Problemen beim Überleben und Wieder-auf-die-beine-kommen nach der Naturkatas­trophe des Hurrikans „Katrina“beschäftig­t, und sie reden nicht gern – schon gar nicht mit der Polizei. Doch als dann auch noch das FBI in Person der Beamtin Rosie Gomez ( Justina Machado) auf den Plan tritt, kommt Bewegung in die ganze Angelegenh­eit. Hätte Robicheaux nur nicht mit diesen Visionen zu kämpfen, in denen er mit einem toten Südstaaten­general aus dem Amerikanis­chen Bürgerkrie­g spricht.

Der Franzose Bertrand Tavernier hat mehr als einmal eine klassische Kriminalbu­chvorlage für die große Leinwand adaptiert. Hier ist es James Lee Burkes Roman „Im Schatten der Mangroven“(im Original: „In the Electric Mist with Confederat­e Dead“). Daraus hat er einen dichten, starbesetz­ten Südstaaten-thriller mit Mystery-anklängen geschaffen.

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