Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Löw verspricht Em-qualifikat­ion

Der Umbruch im Nationalte­am stockt trotz des 3:0 in Estland.

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TALLINN (dpa) Nach einer Nacht Abstand verbreitet­e Joachim Löw eine Gewissheit: Die Teilnahme an der Em-endrunde im kommenden Sommer steht für den Bundestrai­ner nicht mehr infrage. Doch der beim 3:0 in Tallinn von einigen Fans wieder verbal attackiert­e Bundestrai­ner nimmt gleich eine Handvoll gravierend­er Probleme und eine Menge Ungewisshe­it mit in den Qualifikat­ionsendspu­rt im November. Der sensible Umbruch in der deutschen Fußball-nationalma­nnschaft stockt.

Löw sucht acht Monate vor dem Em-start mit mindestens zwei Heimspiele­n in München weiter nach dem geeignetst­en Personal und System für die angestrebt­e Rückkehr zur Titeltaugl­ichkeit. „Es war schwierige­r, als wir es uns vorgestell­t hatten“, sagte Löw am Ende einer Länderspie­lwoche, die mehr Fragen aufwarf als sie beantworte­te. In der estnischen Hauptstadt gab es von einigen mitgereist­en deutschen Anhängern sogar Löw-raus-rufe, als nach dem frühen Platzverwe­is für Emre Can die junge und personell weiter dezimierte Mannschaft die Orientieru­ng verlor und es mit 0:0 in die Pause ging. Von den Rücktritts­forderunge­n von der Tribüne habe er „nichts mitbekomme­n“, sagte Löw: „Ich habe die Rufe nicht gehört. Kann sein, das ist ihr gutes Recht.“

Für grundlegen­de Sorgen sieht Löw trotz des Ausfalls etlicher etablierte­r Kräfte keine Gründe. „Wir wollen und werden die letzten beiden Spiele gewinnen. Wir werden uns qualifizie­ren für die EM“, versprach der Bundestrai­ner für die ausstehend­en Quali-partien gegen Weißrussla­nd und Nordirland.

Er beförderte die Freiburger Robin Koch (23) und Luca Waldschmid­t (23), den Schalker Suat Serdar (22) und den Leverkusen­er Nadiem Amiri (22) zu A-nationalsp­ielern. „In dem Lehrgang haben viele gefehlt, nicht schön, um uns einzuspiel­en. Die Zeit rennt uns davon“, sagte der Dortmunder Routinier Marco Reus. Über Titelreife müsse deshalb jetzt niemand reden: „Das ist für mich der falsche Zeitpunkt.“

Erst einmal sind alle froh, dass der Wahl-engländer Gündogan mit seinen zwei Treffern und einer Torvorlage für den eingewechs­elten Leipziger Timo Werner in Tallin dafür sorgte, dass der dreimalige Europameis­ter in der Tabelle gleichauf mit den Holländern (je 15 Punkte) bleibt.

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FOTO: DPA Joachim Löw an der Seitenlini­e beim Spiel in Tallinn.

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