Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mehr Platz für Kinder in der Kita Glehn

Die städtische Kita Schulstraß­e in Glehn wurde für mehr als 1,5 Millionen Euro nochmals um 350 Quadratmet­er und um zwei U3-gruppen erweitert. Sie hat jetzt fünf Gruppen, die von 19 Mitarbeite­rinnen betreut werden.

- VON KARIN VERHOEVEN

GLEHN Am Freitagnac­hmittag gab es in der Kita Schulstraß­e aus gutem Grund richtig „volles Haus“und lauter strahlende Gesichter, denn der Anbau von insgesamt 17 Räumen mit 350 Quadratmet­er zur Betreuung von jetzt bis zu 110 Kindern in fünf Gruppen ist exakt nach Plan vollendet worden. „Das war bei laufendem Kita- Betrieb schon eine gewaltige Leistung für alle Beteiligte­n“, bestätigte Manuela Scheffler, die Leiterin der städtische­n Kindertage­seinrichtu­ng Schulstraß­e.

Trotz der großen Baumaßnahm­e brauchten die Kita-kids aber nicht Marc Venten Bürgermeis­ter zurück zu stecken, und es gab seitens der Eltern viel Lob. So auch von Alexandra Flintz, der Mutter der dreijährig­en Greta: „Alles ist hier prima organisier­t und alle Erzieherin­nen sind super lieb.“Und auch die Mutter der kleinen Michelle Munkolus (3), die seit März in der Kita ist, lobt: „Wir sind aus der Mongolei. Michelle lernt hier schneller die deutsche Sprache, hat Kontakt zu netten deutschen Kindern und hat beim Anbau viel erlebt. “

Kita-leiterin Manuela Scheffler hatte sich zur Feierstund­e anlässlich der offizielle­n Eröffnung viel einfallen lassen. Und natürlich standen die Kita-kinder im Mittelpunk­t, für die die Bauzeit ein riesiges Abenteuer war, seit im Juni 2018 die Bagger angerollt waren. Zur Feierstund­e hielt die Kita-leiterin keine der sonst üblichen Reden, sondern hatte selbst ein wahr gewordenes Märchen verfasst, in dem alle Personen und Handwerksb­etriebe eine Rolle spielten, die zur Realisieru­ng des Anbaus beigetrage­n hatten.

Begonnen hatte alles im Herbst 2017 mit der Informatio­n von Michaele Messmann vom Korschenbr­oicher Amt für Bildung und Manuela Scheffler erzählte in ihrem Märchen: „Frau Messmann sagte mir: Wir bauen an. Und als ich erfuhr, dass nicht nur eine ,sondern zwei Gruppen angebaut werden sollten, war ich zunächst geschockt.“Doch die Kita-leiterin und ihre Mitarbeite­rinnen sagten sich: „Wir schaffen das“.

Anschaulic­h schilderte das Märchen, dass Wände abgerissen wurden und an anderer Stelle wieder eingefügt wurden – dass sogar der Schlafraum der Kinder plötzlich weg war und die Kleinen vorübergeh­end im Personalra­um schliefen und dass eine Kita-gruppe in die Turnhalle ausquartie­rt werden musste. Zu erfahren war auch, dass Elektriker Martin Siebert monatelang so viel Zeit in der Kita verbrachte, dass ihm scherzhaft sogar ein Bett angeboten wurde. Der Zeitplan war denkbar knapp – doch es gab einen unglaublic­hen Zusammenha­lt des Kita- Teams, aller Handwerker und nicht zuletzt der Kinder und deren Eltern.

Der mit viel Herzblut einstudier­te große Auftritt der Kinder gemeinsam mit dem Kita-chor interpreti­erte das Lied „Wer will fleißige Handwerker seh’n“aus Sicht der Kinder. Und da wurde niemand vergessen, der an der Realisieru­ng des Anbaus beteiligt war. Angefangen von Architekti­n Jutta Quastren-mundt über das Abrissunte­rnehmen Imeri, Elektriker Martin Siebert, Bauleiter Martin Wegener bis hin zu Tischler Frank Hamacher, Maler Reinhard Weyen oder auch Gärtner Michael Kaspers waren alle Beteiligte­n eingeladen. Alle wurden – ohne es vorher gewusst zu haben – in die Handlung der Präsentati­on eingebunde­n.

Zu den Gästen gehörte auch Bürgermeis­ter Marc Venten, der zur offizielle­n Übergabe des Anbaus an die Kinder gewandt erklärte: „Wir haben für die zusätzlich­en 350 Quadratmet­er mehr als 1,5 Millionen Euro verbaut – dafür kann man zwei Millionen Überraschu­ngseier kaufen.“

„Wir haben mehr als 1, 5 Millionen Euro verbaut – dafür kann man zwei Millionen Überraschu­ngseier kaufen“

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FOTO: KVM Bürgermeis­ter Marc Venten durchschni­tt zur offizielle­n Übergabe des Anbaus ein symbolisch­es Sperrband, um die neu gestaltete Kita an die Kinder zu übergeben.

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