Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Neue Stele am Wiegandweg
Die Künstlerin Nele Waldert konnte bei der Enthüllung viele Bürger begrüßen.
KAARST (keld) Die Enthüllung zweiten Stele am Wiegandweg geriet am Freitagnachmittag zu einem Treffen vieler Kaarster Bürger, das Gemeinschaftsund Zusammengehörigkeitsfühle vermittelte. Ganz im Sinne der Bürgerstiftung, die aus Anlass ihres zehnjährigen Jubiläums die 39. Stele im Stadtgebiet errichten ließ und damit auch auf sich selbst aufmerksam machen will.
„Menschen verbinden“hieß der Auftrag an die Künstlerin Nele Waldert (55), die sich viele Gedanken machte, was sie ihrer Heimat Kaarst hinterlassen kann. Sie schuf einen Bildträger, der Geschichten erzählt: Eine Skulptur aus Bronze, einen Menschen ohne Geschlecht mit sanft ausgebreiteten Armen, dessen Gesicht sich in verkleinerter Form vielfach auf dem Körper wiederfindet und Gruppen von Menschen darstellen soll. „Ich sehe die Figur als moderne Schutzmantelmadonna, die eine Beschützerin für die Bürger sein kann“, erläuterte die Künstlerin.
Diesen Gedanken griff Kulturmanager Dieter Güsgen auf, als er den gegenüberliegenden Spielplatz betrachtete: „Hier werden die Kinder beschützt“, meinte er. Die grünliche Farbe der neuen Figur schaffe eine Verbindung zwischen Himmel und Erde, so Nele Waldert. Sie wünscht sich, dass sich jeder das Kunstwerk selbst erschließe, welches in einjähriger Arbeit entstand.
Vor der feierlichen Enthüllung durch Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus und Stiftungsvorsitzende Gerda Junkers-muck wies Alt-bürgermeister Franz-josef Moormann aus der Sicht des Stiftungsrates darauf hin, dass das seit 25 Jahren bestehende offene Stelenkonzept inzwischen alle Kaarster Stadtteile mit ihren dort lebenden Menschen verbinde. Bürgermeisterin Nienhaus freute sich über den „tollen Platz“für die Stele. Es soll noch eine Bank errichtet werden, die zum Verweilen und Betrachten einlädt. Wolfgang Reuter, Vorsitzender des Kulturausschusses, lobte das erfolgreiche Stelenprojekt. „Das ist ein Alleinstellungsmerkmal der Stadt Kaarst“, betonte Reuter. Als nächstes Projekt schwebt der Bürgerstiftung ein „Familienorte-weg“durch die Stadt Kaarst vor.