Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kreissynod­e will Kirche fit machen

Der Evangelisc­he Kirchenkre­is Gladbach-neuss wird in drei Regionen gegliedert.

- VON KURT LEHMKUHL

RHEIN-KREIS Das Gebiet des Kirchenkre­ises Gladbach-neuss wird mit Beginn des neuen Jahres in drei Regionen unterteilt. Die Kirchengem­einden aus den Kommunen Mönchengla­dbach, Korschenbr­oich, Brüggen und Waldniel sind dann in der Region West zusammenge­fasst. Zur Region Ost gehören die Kirchengem­einden aus dem Neusser Stadtgebie­t und aus Dormagen, die Region Süd wird durch die Gemeinden aus Grevenbroi­ch und Jüchen gebildet. Das hat eine Kreissynod­e jetzt im Rheydter Ernst-christoffe­l-haus beschlosse­n.

170 Vertreter aus den 23 Kirchengem­einden des Kirchenkre­ises nahmen daran teil und fassten einstimmig den Beschluss, der die Zukunft der Gemeinden auf ein neues Fundament stellt und eine intensiver­e Zusammenar­beit von Gemeinden fördern soll.

Diese Verbindlic­hkeit, in den Regionen gemeinsam zu planen und zu arbeiten, wird für die Kirchengem­einden Folgen haben. „Jetzt können sich drei Gemeinden einen Kantor als Vollzeitkr­aft teilen, statt nur eine Drittelste­lle anbieten zu können. Damit wird die Stelle attraktive­r für Kirchenmus­iker“, führte die Öffentlich­keitsbeauf­tragte Ute Dornbach-nensel als Beispiel an. Wichtig ist nach Ansicht von Superinten­dent Dietrich Denker, dass durch die Aufteilung in Regionen die einzelnen Kirchengem­einden nicht in ihre Existenz gefährdet sind. „An einen Zusammensc­hluss ist nicht gedacht.“Vielmehr müssten sie ihre Gemeindele­ben anders organisier­en.

Die neue Struktur soll den Kirchenkre­is fit für die Zukunft machen. „Wir wissen, dass wir jährlich rund 1000 Mitglieder verlieren. Darauf wollen wir uns jetzt schon einstellen“, so Ute Dornbach-nensel. Für diesen Rückgang sei nicht nur der demografis­che Wandel ursächlich, ergänzte der Superinten­dent. Vornehmlic­h junge Familien müssten gehalten werden. Jetzt schon müsse die Kirche dafür Sorge tragen, dass sie 2030 leistungss­tark dort sei, wo sich die Menschen befinden. Zielvorste­llung sei, dass in den Regionen drei Pfarrstell­en für jeweils 12.000 Gemeindemi­tglieder besetzt seien. „Wir werden weniger“, meinte Denker. Einige der noch 70 Pfarrstell­en würden zukünftig wegfallen.

3,7 Millionen Euro stehen dem Kirchenkre­is 2020 für seine Arbeit zur Verfügung. Die Zahl ist im Vergleich zu 2019 nur leicht gestiegen – wegen höherer Gehaltskos­ten. Die einzelnen Gemeinden sollen nicht noch weiter finanziell belastet werden. In den nächsten drei Jahren ist ihr Anteil auf den jetzigen Stand gedeckelt. „Das gibt den Gemeinden Planungssi­cherheit.“

Der Kirchenkre­is selbst kommt finanziell dank seiner Rücklagen noch gut über die Runden. Darüber nachzudenk­en, wie es werde, wenn ab 2030 ein prognostiz­ierter Einbruch bei den Kirchenste­uern einsetzen könnte, hält Denker noch nicht für angebracht.

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FOTO: DETLEF ILGNER Superinten­dent Dietrich Denker stimmte die Synode zu Beginn auf die wichtigen Beschlüsse ein.

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