Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Regenbogen“-gruppe bleibt 2020

Das Land NRW fördert Eltern-kind-gruppe in Vorst mit insgesamt 77.000 Euro.

- VON RUDOLF BARNHOLT

VORST Es ist keine Kindertage­sstätte, sondern eine Eltern-kind-gruppe, wie es sie nur in Vorst gibt in der Flüchtling­sunterkunf­t Am Bauhof. Es ging vor drei Jahren, als der Jugendhilf­eausschuss die Einrichtun­g dieser Gruppe beschlosse­n hatte, vor allem darum, ein passgenaue­s Angebot für Flüchtling­skinder und ihre Eltern zu schaffen, für Kinder, die sich noch nicht in der Lage sehen, eine konvention­elle Kindertage­seinrichtu­ng zu besuchen. Jetzt beschloss der Jugendhilf­eausschuss einstimmig, dieses Angebot auch im kommenden Jahr 2020 aufrecht zu erhalten.

So schwierig dürfte die Entscheidu­ng auch deshalb nicht gefallen sein, weil das Land Zuschüsse in nicht unerheblic­hen Höhe gewährt: Für 2020 wird mit rund 44.000 Euro an Kosten gerechnet, aus dem Fördertopf

„Projektmit­tel zur Kinderbetr­euung in besonderen Fällen“hat die Stadt Kaarst Landesmitt­el in Höhe von 33.120 Euro beantragt. Die Maßnahme wird von der Evangelisc­hen Jugend- und Familienhi­lfe ggmbh als anerkannte­r freier Träger der Jugendhilf­e durchgefüh­rt.

Jessiva Huppertz Sozialarbe­iterin

Flüchtling­skinder haben auch einen Rechtsansp­ruch auf einen Kindergart­enplatz oder auf einen Platz bei einer Tagesmutte­r. Aufgrund von traumatisc­hen Erlebnisse­n ist diese Eltern-kind-gruppe „Regenbogen“die vielleicht bessere Alternativ­e. Das Besondere: Mindestens ein Elternteil ist während der gesamten Betreuungs­zeit anwesend. Das Angebot der Spielgrupp­e ist mittlerwei­le durch einen Deutschkur­s für Erwachsene erweitert worden – er findet in einem separaten Raum statt. Die anwesenden Eltern können sich über gemeinsame Erfahrunge­n austausche­n und Informatio­nen bei anderen Eltern sowie Mitarbeite­rn einholen.

Die Öffnungsze­iten sind montags, dienstags und donnerstag­s von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr. Betreut werden Kinder aus elf Ländern von A wie Afghanista­n bis S wie Syrien. Die Familien kommen größtentei­ls aus der Kleinwohna­nlage Am Bauhof, was den Vorteil hat, dass sie keine Wege zurücklege­n müssen. Jessica Huppertz, Sozialarbe­iterin in der Spielgrupp­e, hat drei Wünsche: „Regelmäßig kommen, bis zum Schluss bleiben und Müll nicht auf den Boden, sondern in die Mülleimer werfen.“

„Müll nicht auf den Boden werfen“

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