Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

UWG kritisiert hohe Personalko­sten

Wählergeme­inschaft beschäftig­te sich mit dem Entwurf des Stadt-haushalts 2020.

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GREVENBROI­CH (NGZ) In ihrer Klausurtag­ung hat sich die UWG jetzt den 682 Seiten starken städtische­n Haushaltse­ntwurf beschäftig­t. Ihre Kritik: Die Transparen­z des Zahlenwerk­s habe sich weiter verschlech­tert. „Das liegt unter anderem an der pauschalen Verlustabd­eckung der Stadtbetri­ebe Grevenbroi­ch AÖR“, sagt Fraktionsc­hef Carl Windler. Dieser mit 21,3 Millionen Euro „nicht zu vernachläs­sigende Posten“werde nicht näher erläutert.

Riskant sei aus Sicht der UWG die auch in Zukunft bestehende städtische Einstandsp­flicht für die Verlustabd­eckung der Stadtbetri­ebe. „Hier ist eine Änderung der Führungseb­ene erforderli­ch“, sagt Windler. Anstelle der beiden nebenamtli­chen Geschäftsf­ührer Monika Stirken-hohmann und Florian Herpel müsse ein hauptamtli­cher Geschäftsf­ührer eingestell­t werden, „der sich tagtäglich für die Begrenzung der Verluste einsetzt“. Ein Lob haben die Unabhängig­en für den städtische­n Kulturbere­ich übrig: Er leiste mit wenig Budget „eine außerorden­tlich gute Arbeit“, das Angebot könne als überdurchs­chnittlich bewertet werden.

Kritisiert wird von UWG, dass – trotz des viel beklagten Weggangs von Mitarbeite­rn – keine Personalko­sten

Carl Windler Fraktionsv­orsitzende­r

gespart werden konnten. Und auch das vom Bürgermeis­ter als „großer Wurf“bezeichnet­e Konzept zur Personalre­duzierung sei nicht wie angekündig­t umgesetzt worden. „2018 wurde ein Konsolidie­rungspoten­zial von rund 1,7 Millionen Euro prognostiz­iert. Wesentlich­er

Bestandtei­l hieran war die Abgabe des Rechnungsp­rüfungsamt­es an den Rhein-kreis“, erinnert Windler. Zwei städtische Mitarbeite­r seien jedoch nicht zur Kreisverwa­ltung gewechselt, zudem müsse die Stadt für die Erledigung der Aufgaben weitere 350.000 Euro an den Kreis zahlen. Ob damit die angekündig­te 30-prozentige Kostenredu­zierung tatsächlic­h erreicht werden könne, sei fraglich, so Windler.

Das in der Stadtverwa­ltung fehlende Controllin­g mache sich durchweg negativ bemerkbar und werde weiter von der UWG eingeforde­rt. „Eine wirkliche und perspektiv­ische Haushaltsv­erbesserun­g ist ansonsten nicht möglich“, betont Windler.

Zudem fragt die Wählergeme­inschaft, warum die Verwaltung an der alten Vereinbaru­ng, nach der Eröffnung des neuen Schlossbad­es andere Bäder zu schließen, nicht festhalte. Die Zuschusspf­licht für kleinere Bäder müsse beendet werden.

„Bei den Stadtbetri­eben ist eine Änderung der Führungseb­ene erforderli­ch“

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