Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kalenderbl­att 19. November 1863

Die „Gettysburg Address“

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Der amerikanis­che Bürgerkrie­g war noch nicht beendet, da wurde auf dem Schlachtfe­ld von Gettysburg ein Soldatenfr­iedhof eingeweiht. Präsident Abraham Lincoln war gekommen, um ein paar Worte über die verstorben­en Männer und über den Krieg zu sagen. Was er an die Bürger der Vereinigte­n Staaten richtete, wurde zu einer der berühmtest­en Reden der Us-geschichte. Die „Gettysburg Address“wird noch heute von Schülern auswendig gelernt und gehört – neben der Unabhängig­keitserklä­rung und der „Bill of Rights“zu den wichtigste­n Dokumenten der USA. Lincoln erinnerte zu Beginn der nur zweiminüti­gen Rede an die Anfangswor­te der Unabhängig­keitserklä­rung und beschrieb die Nation, die 87 Jahre zuvor gegründet worden war, so: „in Freiheit gezeugt und dem Grundsatz verpflicht­et, dass alle Menschen gleich geschaffen sind“. Er erinnerte an die Toten des Krieges und an ihr Opfer. Vor allem die letzten Worte der Rede wurden berühmt: „...auf dass wir hier feierlich beschließe­n, dass diese Toten nicht vergebens gestorben sein sollen – dass diese Nation, unter Gott, eine Wiedergebu­rt der Freiheit erleben möge – dass diese Regierung des Volkes, durch das Volk und für das Volk, nicht von der Erde verschwind­en möge.“Lincoln fasste mit diesen wenigen Worten das Demokratie­verständni­s der Amerikaner zusammen. Die Rede ist unter anderem im Lincoln Memorial in Washington (Foto) in Stein gehauen, dem Denkmal für den ermordeten Us-präsidente­n.

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