Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
„Tretminen“ärgern viele Eckumer
Beim Ortsteilgespräch in Eckum klagten die Bürger über Hundekot.
ECKUM Dass sich die Hinterlassenschaften von Hunden im öffentlichen Raum,.aber auch auf Privatgrundstücken wiederfinden, war stets eine missliche Angelegenheit, für viele Eckumer ist es mittlerweile ein regelrechtes Problem. Dies zeigte sich jetzt beim Ortsteilgespräch, zu dem Bürgermeister Martin Mertens in den Ratssaal geladen hatte. Sinnigerweise, denn außer dem evangelischen Gemeindezentrum gibt es in Eckum nach der Schließung der Gaststätte „Zur Post“vor einigen Jahren keinen größeren Versammlungsraum mehr.
Ohne zu zögern bejaht etwa Heinz Willi Vetten die Frage, ob denn Eckum geradezu „eine Hochburg“für ordnungswidrig hinterlassenen Hundekot geworden sei. Nicht allein nach seinem Eindruck hat sich das Phänomen in der jüngeren Vergangenheit deutlich verstärkt. Dies kann auch Marianne Keutgen bestätigen, die sich um die Festwiese am Steinbrink kümmert, die die örtlichen Bürgerschützen mehrfach im Jahr nutzen. Für Kinder sei die Wiese angesichts der stets „frisch“nachgelieferten Hundehaufen kaum noch nutzbar, klagt sie.
Arnd Picker, ansonsten eher ein besonnener Zeitgenosse, gerät inzwischen in Rage, wenn das Gebaren von Hundehaltern zur Sprache kommt. „Permanent“werde sein
Vorgarten inzwischen als Hundeklo missbraucht, aber auch die Gillbachaue oder der am Ortsrand Rommerskirchens liegende Weg „Am Teebaum“seien bevorzugte Örtlichkeiten: Allein an letzterem habe er vergangene Woche 22 Hundehaufen gezählt, berichtet Picker.
Wie Teilnehmer des Ortsteilgesprächs berichteten, würden dabei nicht selten auch Bewohner des Bayerhofs angetroffen, die zum Teil mehrere Hunde besäßen. Auch in anderen Ortsteilen der Gemeinde gibt es in jüngerer Zeit vermehrt Klagen über herum liegenden Hundekot.
Dies liegt nicht daran, dass die Zahl der Vierbeiner in den vergangenen Jahren signifikant zugenommen hätte. Nach Auskunft von Ordnungsamtsleiter Hans Knelleken ist die Anzahl der Hunde in der Gemeinde in den vergangenen Jahren fast konstant geblieben. Kann das Ordnungsamt einen Halter ermitteln, bleibt es zunächst bei einer kostenlosen Verwarnung, „wenn er einsichtig ist“, so Knelleken. Im Wiederholungsfall werden 35 Euro fällig, wer nochmals erwischt wird, muss 75 Euro berappen.
Arnd Picker hat einen weitergehenden Vorschlag zur Eindämmung des Problems: „Ich fordere eine drastische Erhöhung der Hundesteuer und keine Abschaffung, wie so manche unter den politischen Hundefreunden.“Was die konkrete Ausgestaltung einer erhöhten Hundesteuer angeht, sollte diese gestaffelt nach Größe der Hundehaufen erhoben werden, merkt Picker mit bitterem Sarkasmus an.