Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Klimaaktiv­ist Hallam relativier­t Holocaust

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BERLIN/HAMBURG (epd) Die deutsche Sektion der internatio­nalen Klimaschut­zbewegung „Extinction Rebellion“(XR) hat sich von Mitbegründ­er Roger Hallam und seinen Äußerungen zum Holocaust „entschiede­n distanzier­t“. „Seine Aussage ist in Diktion wie Inhalt für XR Deutschlan­d nicht tragbar“, erklärte „Extinction Rebellion Deutschlan­d“am Mittwoch. Hallam hatte in einem Interview mit der Wochenzeit­ung „Die Zeit“erklärt, er halte die deutsche Haltung zum Holocaust für schädlich. Genozide habe es in den vergangene­n 500 Jahren immer wieder gegeben. „Um ehrlich zu sein, könnte man sagen: Das ist fast ein normales Ereignis.“Auch der Holocaust sei für ihn „just another fuckery in human history“, erklärte Hallam – „nur ein weiterer Scheiß in der Menschheit­sgeschicht­e“.

Extinction Rebellion Deutschlan­d wies die Aussagen umgehend zurück. Hallams „verharmlos­ende und relativier­ende Äußerungen zum Holocaust“seien in keiner Weise mit den deutschen Aktivisten der Klimabeweg­ung abgesproch­en. „Er ist kein Sprecher für XR Deutschlan­d“, hieß es in der Erklärung weiter.

Wegen seiner Holocaust-äußerungen wird Hallams neues Buch auch nicht beim Ullstein-verlag auf Deutsch erscheinen. Das Werk mit dem Titel „Common Sense. Die gewaltfrei­e Rebellion gegen die Klimakatas­trophe und für das Überleben der Menschheit“sollte eigentlich am 26. November in die deutschen Buchläden kommen.

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