Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Großrazzia gegen Straßenbau-firmen

Rund 700 Polizisten waren in elf Bundesländ­ern im Einsatz – auch in NRW.

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DÜSSELDORF/POTSDAM (dpa) Deutsche Ermittler haben die Straßenbau-branche wegen mutmaßlich­er Preisabspr­achen ins Visier genommen. Wie die Düsseldorf­er Staatsanwa­ltschaft mitteilte, kam es bereits Ende August zu Durchsuchu­ngen bei 37 Unternehme­n in elf Bundesländ­ern. Bei der Razzia waren insgesamt rund 700 Polizisten und Mitarbeite­r der Staatsanwa­ltschaft sowie des Bundeskart­ellamts im Einsatz. Zudem geht es um Bestechlic­hkeit in Behörden, einige Büros wurden durchsucht. Es bestehe der Verdacht, dass die Firmen „zum Teil noch unbekannte­n Amtsträger­n Vorteile für Auskünfte und andere Diensthand­lungen“gewährt haben, heißt es in der Mitteilung.

Es geht um Reparatura­rbeiten auf Straßen, die in Ausschreib­ungen vergeben worden waren. Aus Sicht der Ermittler ist es „kriminalis­tisch wahrschein­lich, dass den erreichten Vergaben Aufträge zugrunde lagen, die deutlich über dem Marktpreis lagen“. Die Ermittler stellten zahlreiche Beweismitt­el sicher, die nun ausgewerte­t werden. Neben NRW sind die Firmen unter anderem in Baden-württember­g, Niedersach­sen,

Sachsen und Berlin präsent. Die Ermittler wurden auch im brandenbur­gischen Amt Beetzsee vorstellig. Amtsdirekt­or Guido Müller sagte auf Anfrage, dass Unterlagen für vier Vergabever­fahren beschlagna­hmt worden seien. Es sei um Straßenbau-projekte im Umfang von 1500 bis 30.000 Euro gegangen und insgesamt um etwa 60.000 Euro. Bis zu sieben Unternehme­n hatten sich an den Ausschreib­ungen beteiligt, das günstigste habe den Zuschlag bekommen. Zuvor hatte die „Märkische Allgemeine Zeitung“über die Ermittlung­en berichtet.

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